Zeitschriftenkennzahlen verstehen und verbessern

Seit vielen Jahren werden Zeitschriften in Rankings eingestuft, um ihre Qualität und ihre Wirkung zu messen. Es gibt viele verschiedene Rankingsysteme und Messgrößen, die weltweit verwendet werden, wobei einige in bestimmten Regionen und/oder Fachbereichen stärker vertreten sind.

Auch wenn Zeitschriftenmetriken ihre Grenzen haben, ist es für Sie als Herausgeber*in einer Zeitschrift wichtig zu wissen, wie Ihre Publikation in der Forschungslandschaft bewertet wird. Zeitschriftenmetriken sind auch ein nützliches Instrument für die Einschätzung des Wachstums Ihrer Zeitschrift.

Die am häufigsten verwendeten Zeitschriftenkennzahlen

Journal Impact Factor

Der Journal Impact Factor (JIF) wurde von Web of Science/Clarivate entwickelt und gibt an, wie häufig ein Artikel in einer Zeitschrift pro Jahr zitiert wurde. Jedes Jahr werden neue JIFs veröffentlicht, die anhand der Anzahl der Zitierungen von Artikeln berechnet werden, die in den beiden Vorjahren veröffentlicht wurden. Zeitschriften können im Science Citation Index (SCIE), im Social Science Citation Index (SSCI), im Emerging Sourcing Citation Index oder im Arts and Humanities Citation Index verzeichnet sein. Den Zeitschriften im SCIE, SSCI und AHCI wird ein Rang innerhalb ihrer jeweiligen Fachkategorie zugewiesen

5-Jahres-Impact-Factor für Zeitschriften

Der 5-Jahres-Impact-Factor für Zeitschriften wird auf die gleiche Weise berechnet wie der IF, verwendet aber Zitationsdaten von Artikeln, die in den letzten fünf Jahren veröffentlicht wurden, und bietet somit einen viel breiteren Überblick. Die 5-Jahres-Impact-Faktoren für Zeitschriften werden jedes Jahr veröffentlicht.

CiteScore

Der CiteScore einer Zeitschrift basiert auf der Anzahl der Zitierungen, die ein veröffentlichter Beitrag über einen Zeitraum von drei Jahren erhält.

Obwohl die Berechnung ähnlich ist wie beim JIF, gibt es Unterschiede zwischen den beiden.

  • Citescore verwendet ein Zeitfenster von drei Jahren, während Impact Factor ein Zeitfenster von zwei Jahren verwendet
  • Citescore verwendet alle zitierfähigen Dokumenttypen und nicht nur Forschungsartikel. Dazu gehören Konferenzbeiträge, Leitartikel und Rezensionen.
  • Citescore verwendet Scopus-Daten und nicht Web of Science-Daten.

Journal Citation Indicator (JCI)

Der Journal Citation Indicator ist eine Metrik, die als Gegenstück zum JIF entwickelt wurde, da sie Variablen wie Fachgebiet, Art des Dokuments und Jahr der Veröffentlichung berücksichtigt.

Der JCI verwendet das Tool „Category Normalized Citation Impact“ (CNCI), das den Rang berechnet, indem es die tatsächliche Anzahl zitierfähiger Artikel durch die erwartete Zitierrate für Dokumente desselben Dokumententyps, Erscheinungsjahrs und Fachgebiets teilt.

SCImago Journal Rank

Der SJR wird berechnet, indem die gewichtete Anzahl der Zitierungen zitierfähiger Veröffentlichungen innerhalb eines Dreijahreszeitraums durch die Gesamtzahl zitierfähiger Veröffentlichungen innerhalb dieses Zeitraums geteilt wird.

Das SCImago-Rankingsystem basiert auf dem Ansehen und dem Einfluss einer Zeitschrift und wurde durch den PageRank-Algorithmus von Google inspiriert.

Source Normalized Impact per Paper (SNIP)

Der Source Normalized Impact per Paper (SNIP) ist eine auf Zitationen basierende Kennzahl, bei der eine Gewichtung auf der Grundlage der Gesamtzahl der Zitationen innerhalb eines Fachgebiets vorgenommen wird, um Vergleiche in einem bestimmten Bereich zu erleichtern.

Der SNIP wird berechnet, indem die gewichtete Anzahl der im aktuellen Jahr erhaltenen Zitate durch die Gesamtzahl der Veröffentlichungen der letzten drei Jahre geteilt wird.

Wie Sie Zitierungen und Verwendung verbessern können

Eine der größten und wichtigsten Herausforderungen bei der Herausgabe einer Zeitschrift ist es, dafür zu sorgen, dass die veröffentlichten Forschungsergebnisse ein möglichst breites Publikum erreichen. Kennzahlen wie Zitationen und Leserschaft sind ein guter Ausgangspunkt, um die Wirkung Ihrer Zeitschrift zu messen. Hier sind einige Tipps, wie Sie beides steigern können:

1. Veröffentlichung von Sonderausgaben

Daten von Scopus und ScienceDirect deuten darauf hin, dass Artikel, die in Sonderausgaben veröffentlicht werden, 10 % mehr Zitate erhalten als Artikel, die in einer regulären Ausgabe erscheinen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Sonderhefte häufig in neuen und aufstrebenden Bereichen veröffentlicht werden und bei den Leser*innen der Zeitschrift mehr Aufmerksamkeit erregen.

2. Einbindung von führenden Expert*innen

Die Einladung und Veröffentlichung von Artikeln führender, viel zitierter Autor*innen kann eine gute Möglichkeit sein, den Bekanntheitsgrad Ihrer Zeitschrift zu erhöhen und andere hochkarätige Autor*innen zu ermutigen, unter ihresgleichen zu veröffentlichen.

3. Werbung für Ihre Zeitschrift

Ist eine Forschungsarbeit erst einmal veröffentlicht, bedeutet das nicht, dass die Arbeit damit beendet ist. Die Förderung eines Artikels, damit er eine breite Leserschaft erreicht, ist nicht nur im Interesse der Autor*innen, sondern auch wichtig für Sie als Herausgeber*in. Ein größeres Publikum kann zu qualitativ hochwertigeren Beiträgen führen, was wiederum Ihre Zitierungen und andere Zeitschriftenkennzahlen verbessern kann. Beachten Sie auch unsere Tipps für eine effektive Werbung für Ihre Zeitschrift.

Heruntergeladen am 14.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/publishing/services/fuer-herausgebende/zeitschriftenmetriken-verstehen?lang=de
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