Wie man eine Sonderausgabe erstellt
Viele Zeitschriften veröffentlichen zusätzlich zu ihrem regulären Veröffentlichungsprogramm auch Sonderausgaben. Sonderausgaben sind zwar eine attraktive Möglichkeit, ein bestimmtes Forschungsgebiet ins Rampenlicht zu rücken, aber sie bedeuten auch zusätzliche Arbeit für die Redaktion der Zeitschrift. Der Einbezug von Gastherausgeber*innen kann den Publikationsfluss unterbrechen und redaktionelle Entscheidungen erschweren.
Auf dieser Seite gehen wir auf alle Punkte ein, die zu beachten sind, wenn Sie sich für die Veröffentlichung einer Sonderausgabe entscheiden, und wie Sie sicherstellen können, dass sie ein Erfolg wird.
Was sind Sonderausgaben?
Sonderausgaben sind eine hervorragende Möglichkeit, eine Sammlung von Forschungsergebnissen in einem bestimmten Bereich zu veröffentlichen. In der Regel sind Sonderausgaben einem bestimmten Thema gewidmet. Dabei kann es sich um ein bestehendes oder neues Forschungsgebiet handeln, um die Ergebnisse einer Konferenz oder um eine Reaktion auf lokale oder globale Ereignisse oder andere Themen, die derzeit den Diskurs beherrschen.
Warum sollte ich eine Sonderausgabe herausgeben?
Neben der Zusammenstellung einer gezielten Auswahl von Forschungsergebnissen zu einem bestimmten Thema kann die Erstellung einer Sonderausgabe auch aus anderen Gründen spannend und lohnenswert sein.
1. Steigerung der Aufmerksamkeit
Sonderausgaben erhalten aufgrund ihres Schwerpunkts in der Regel mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Die Veröffentlichung einer Sonderausgabe mit ausgewählten Konferenzbeiträgen steigert vor allem die Sichtbarkeit bei den Konferenzteilnehmer*innen und macht die Zeitschrift für neue Autor*innen attraktiv.
2. Zuwachs an Leser*innen
Diese erhöhte Aufmerksamkeit führt natürlich auch zu einem Anstieg der Leserzahl, was wiederum den Bekanntheitsgrad Ihrer Zeitschrift insgesamt erhöht, sich aber auch positiv auf die Zahl der Zitierungen auswirken kann.
3. Einfluss auf Ziel und Umfang
Sonderausgaben können wertvolle Einblicke in die Qualität und Quantität Ihrer Forschung in einem bestimmten Fachgebiet geben. Wenn das Interesse an Beiträgen zu den Sonderausgaben groß ist und diese gut abschneiden, können Sie sich dazu entschließen, diesen Bereich zu einem Teil des regulären Schwerpunkts und Umfangs Ihrer Zeitschrift zu machen.
4. Verbessern Sie die Positionierung der Zeitschrift
Die Veröffentlichung einer Sammlung von Forschungsergebnissen in neuen und aufstrebenden Bereichen oder im Zusammenhang mit globalen Ereignissen hat das Potenzial, Ihre Zeitschrift an der Spitze der Entwicklungen zu positionieren. Diese Stärkung der Positionierung Ihrer Zeitschrift wird in Zukunft wahrscheinlich hochwertige Forschungsarbeiten von neuen Autor*innen anziehen.
6 Strategien zur Umsetzung von Sonderausgaben
Da der Veröffentlichungsprozess von Sonderausgaben leicht von dem einer regulären Ausgabe abweicht, gibt es einige Dinge zu beachten.
1. Ideenfindung
Ideen für Sonderausgaben können aus verschiedenen Quellen stammen. Als Herausgeber*in ist es wichtig, dass Sie offen für diese verschiedenen Quellen zur Ideenfindung sind. So können Sie z. B. bei Ihren eigenen Recherchen oder durch Vorschläge des Editorial Board auf ein interessantes Thema oder einen interessanten Bereich für eine Veröffentlichung stoßen. Vielleicht werden Sie sogar direkt von potenziellen Gastherausgerber*innen oder von Kolleg*innen auf Konferenzen angesprochen.
Sobald Sie eine Idee haben, denken Sie weiter über Variationen zu dieser Idee nach, bis Sie das Thema für Ihr nächstes Sonderheft klar definiert haben.
2. Gründliche Recherche
Wenn Sie sich auf eine grobe oder sogar schon konkrete Idee für ein Sonderheft geeinigt haben, ist es an der Zeit, sich intensiv mit der Literatur zu diesem Thema zu befassen. Schauen Sie, was bereits zu diesem Thema veröffentlicht wurde. Prüfen Sie insbesondere, woher diese Forschungsergebnisse stammen und wer die wichtigsten Beiträge zu diesem Thema verfasst hat. Die Identifizierung etablierter und aufstrebender Stimmen kann Ihnen bei der Herausgabe Ihres Sonderheftes helfen.
3. Rekrutierung von Gastherausgeber*innen
Sobald Sie die Umsetzbarkeit Ihres Themas überprüft haben, ist es an der Zeit, Gastherausgeber*innen zu rekrutieren - es sei denn, Sie haben bereits einen Vorschlag von jemandem erhalten, der sich für diese Aufgabe zur Verfügung stellt.
Bei der Auswahl sollten Sie Folgendes beachten:
- Gastherausgeber*innen sollten Expert*innen auf dem betreffenden Gebiet sein und über gute Verbindungen innerhalb der Forschungsgemeinschaft verfügen.
- Zu den Aufgaben der Gastherausgeber*innen gehört es, Artikel in Auftrag zu geben und zu begutachten, den Call for Papers zu verfassen, die Ziele und den Umfang der Ausgabe festzulegen und einen Beitrag zum Editorial zu leisten.
Wichtiger Hinweis: Bei der Arbeit an Sonderausgaben mit Gastherausgeber*innen ist es wichtig, dass Sie den Überblick über alle eingereichten Beiträge und alle redaktionellen Entscheidungen behalten. Als Herausgeber*in der Zeitschrift tragen Sie die Gesamtverantwortung. Daher ist es wichtig, dass Sie die Sonderausgabe überwachen, um sicherzustellen, dass Sie mit dem Umfang und der Qualität der angenommenen Artikel zufrieden sind und dass Sie mit allen redaktionellen Entscheidungen einverstanden sind.
4. Zusammenarbeit mit den Konferenzveranstalter*innen
Wenn Ihre Publikation im Rahmen einer Konferenz geplant ist, müssen Sie mit dem Organisationsteam der Konferenz zusammenarbeiten, um die Beiträge auszuwählen, die in der Sonderausgabe veröffentlicht werden sollen.
Sie müssen sich die Frage stellen: Werden alle Konferenzteilnehmer*innen eingeladen, Beiträge einzureichen, oder nur eine ausgewählte Gruppe? Die Antwort auf diese Frage kann davon abhängen, wie viele Artikel in jeder Ausgabe veröffentlicht werden können und ob die Seitenzahl begrenzt ist.
Arbeiten Sie eng mit dem Organisationsteam zusammen, um sicherzustellen, dass die Sonderausgabe ein Erfolg wird.
5. Genaue Zeitplanung und Fristen
Sobald Sie den Umfang der Sonderausgabe bestätigt haben, legen Sie einen Zeitplan fest und setzen Sie Fristen für wichtige Meilensteine. Arbeiten Sie eng mit den Gastherausgeber*innen zusammen, um sicherzustellen, dass sie über alle folgenden Punkte verfügen:
- Schulung im Umgang mit dem Online-Einreichungssystem
- Informationen über das Peer-Review-Verfahren und die Nutzung des Reviewer-Pools
- Verständnis der Lektoratsrichtlinien, -praktiken und -erwartungen sowie Hinweise zum Thema Diversität und Inklusion.
Prüfen Sie regelmäßig, dass Sie die Zeitvorgaben einhalten können, die Sie sich selbst gesetzt haben.
6. Unterstützung durch das Journal Management Team erhalten
Manchmal sind gute Gesprächspartner*innen alles, was Sie brauchen, um anzufangen oder weiterzumachen. Wenn Sie einmal nicht weiterkommen, können Sie sich jederzeit an Ihre Ansprechperson bei De Gruyter Brill wenden, um den Umfang, die Durchführbarkeit, den Zeitplan und die Fristen für Ihr Sonderheft zu besprechen.