So entwickeln Sie eine Zeitschrift
Exzellente Forschung gedeiht nur in einem passenden Umfeld – und dieses muss manchmal erst geschaffen werden. Wenn Sie ein Konzept für eine Zeitschrift haben, die sich auf ein bestimmtes Forschungsfeld oder ein bestimmtes Publikum bezieht, dann müssen Sie einige Schritte unternehmen, um diese Zeitschrift zu verwirklichen.
Von der Erstellung einer soliden Zeitschriftenstrategie über die Festlegung von Zielen bis hin zur Gewinnung hervorragender Beiträge finden Sie im Folgenden alles, was Sie für die Entwicklung Ihrer Zeitschrift benötigen.
Setzen Sie sich ein Ziel für Ihre Zeitschrift
Warum möchten Sie ein Journal herausgeben? Das ist eine scheinbar banale Frage. Wenn Sie sich jedoch hinsetzen und versuchen, eine Antwort darauf zu schreiben, werden Sie vielleicht feststellen, dass sie gar nicht so einfach ist.
Die Frage nach dem „Warum“ sollte Ihr erster Schritt sein und Sie bei der Entwicklung Ihrer Zeitschrift stets begleiten. Machen Sie sich klar, was Sie mit der Zeitschrift eigentlich erreichen wollen.
Es ist wichtig, dass Sie, Ihre Kolleg*innen und Ihre Autor*innen den Leitgedanken der Zeitschrift verstehen und wissen, auf welche Ziele Sie hinarbeiten. Legen Sie fest, was Sie erreichen wollen und wie sie Ihren Erfolg messen wollen. Ihr Ziel kann in mehrere Teilziele unterteilt werden:
- Ziel der Zeitschrift: Was ist das übergeordnete Ziel für dieses Journal? Was wollen Sie damit erreichen? Welches Problem wird durch die Zeitschrift gelöst?
- Jährliche Ziele: Legen Sie gemeinsam mit Ihrem Zeitschriftenteam fest, was Sie jeweils erreichen wollen. Dies könnte die Anzahl der Ausgaben pro Jahr sein, die Anzahl der Sonderausgaben, die Optimierung der Zeit bis zur Veröffentlichung, die Erhöhung der Zitierungen oder der Nutzung und vieles mehr.
- Ziele für einzelne Ausgaben: Jede Ausgabe kann auch ihre eigenen kleineren Ziele haben. Vielleicht möchten Sie die Anzahl der Artikel pro Ausgabe erhöhen oder die Zahl der Ablehnungen senken. Vielleicht wollen Sie auch neue Autor*innen gewinnen.
Wenn Sie sich klare Ziele setzen und diese konsequent verfolgen, können Sie besser mit Ihrem Team zusammenarbeiten und finden heraus, was gut funktioniert und welche Bereiche mehr Aufmerksamkeit oder Ressourcen benötigen.
Gewinnen Sie Beiträge von hochrangigen Autor*innen
Ein starker Zulauf von Beiträgen ist eine der wichtigsten Prioritäten für jede Zeitschrift. Aber Sie sollten auch sicherstellen, dass die eingereichten Texte von überzeugender Qualität sind.
Der Umfang allein ist kein gutes Maß für die Qualität einer Zeitschrift. Wenn Ihre Zeitschrift zu einer maßgeblichen Publikation in Ihrem Fachgebiet werden soll, ist die Veröffentlichung hochwertiger Forschungsarbeiten, die sich mit wichtigen und relevanten Themen befassen, unerlässlich.
Qualitativ hochwertige Inhalte ziehen auch mehr Leser*innen an und können die Zahl der Zitierungen erhöhen. Dies wiederum kann dazu beitragen, dass Sie mehr Beiträge von weiteren Autor*innen erhalten.
Es gibt eine Reihe von Strategien, die Sie anwenden können, um die richtigen Autor*innen zu gewinnen. Beachten Sie die wichtigsten Auswahlkriterien:
- Schnelle Veröffentlichung: Autor*innen möchten, dass ihre Forschungsergebnisse zügig geprüft und ohne Verzögerung veröffentlicht werden.
- Sichtbarkeit: Die Autor*innen wollen sicher sein, dass ihre Forschungsergebnisse ein großes weltweites Publikum erreichen.
- Renommierte Autor*innen: Autor*innen präferieren Publikationen, in denen auch ihre Kolleg*innen veröffentlichen.
- Zeitschriftenmetriken und -ranking: Einige Autor*innen ziehen es vor, in Zeitschriften zu veröffentlichen, die eine Qualitätskennzahl wie den Impact Factor haben oder in einer Rangliste wie SCOPUS, REPEC oder PMC aufgeführt sind.
Auftragsvergabe
Ermutigen Sie nicht nur zu organischen Einreichungen, sondern laden Sie auch aktiv Autor*innen ein, in Ihrer Zeitschrift zu veröffentlichen. Vielleicht möchten Sie gezielt Personen aus einer bestimmten Forschungseinrichtung oder Region ansprechen? Oder Sie suchen Autor*innen, die an einem bestimmten Thema arbeiten, das für die Leser*innen Ihrer Zeitschrift von Interesse wäre.
Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie die maßgeblichen Autor*innen in Ihrem Fachgebiet ermitteln können:
- Informieren Sie sich über die Redner*innen führender Konferenzen in Ihrem Fachgebiet, denn dort finden Sie möglicherweise aufstrebende Wissenschaftler*innen, Forschungsthemen und Trends.
- Ermitteln Sie häufig zitierte Autor*innen in Ihrem Fachgebiet.
- Nutzen Sie Tools wie Dimensions, um Artikel mit hohen Altmetric Attention Scores zu finden.
- Machen Sie sich mit der Forschung vertraut, die in konkurrierenden Zeitschriften veröffentlicht werden. Möglicherweise gibt es Trends, von denen Sie lernen können.
- Ihre Ansprechperson bei De Gruyter Brill kann Sie bei dieser Arbeit unterstützen, indem sie Ihnen zusätzliche Daten und Marktinformationen zur Verfügung stellt.
Identifizieren Sie Trends und Themen für Ihre Zeitschrift
Damit Ihre Zeitschrift eine führende Fachzeitschrift wird, muss die von Ihnen veröffentlichte Forschung nicht nur von hoher Qualität sein, sondern auch in zukunftsweisenden Bereichen Pionierarbeit leisten. Als Herausgeber*in ist es Ihre Aufgabe, wichtige Trends und Themen zu erkennen und bahnbrechende Forschungsarbeiten zu veröffentlichen.
Vielleicht möchten Sie auch einmal eine Sonderausgabe zu einem aufstrebenden Gebiet oder zu einem Thema, das in letzter Zeit die Fachwelt beherrscht, veröffentlichen. In unserem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie eine Sonderausgabe herausgeben können.
Im Folgenden finden Sie einige Hinweise und Tipps zum Erkennen von Trends und Themen:
- Besuchen Sie Konferenzen oder betrachten Sie Konferenzprogramme online, um Themen oder innovative Forschungsarbeiten zu erkennen, die dort diskutiert werden.
- Abonnieren Sie Benachrichtigungen von ähnlichen Fachzeitschriften und Konferenzen oder Verbänden in dem betreffenden Bereich. So bleiben Sie über neue Forschungsergebnisse, Gesprächsthemen und Debatten auf dem Laufenden.
- Wenn Sie in einem interdisziplinären Bereich arbeiten, kann die Durchsicht von Forschungsarbeiten, die sich überschneiden, den Ideenaustausch fördern.
- Schauen Sie sich außerhalb der akademischen Forschung um. Einige Fachpublikationen können Einblicke in Trends geben, die in der Praxis zu beobachten sind, und Ideen für neue Forschungsbereiche liefern.
- Bitten Sie Ihr Editorial Board um Ideen und Feedback.
Besprechen Sie Ihre Ideen mit Ihrer Ansprechperson bei De Gruyter Brill. Sie kann Ihnen mit Daten und Markteinblicken helfen.
Die Leitung des Editorials Boards
Als Herausgeber*in einer Zeitschrift gehört es zu Ihren Aufgaben, einen Redaktionsbeirat zu ernennen und zu leiten, der sich aus Fachleuten des jeweiligen Bereichs zusammensetzt. Dieses Editorial Board ist von entscheidender Bedeutung, um Sie beim Aufbau einer erfolgreichen Zeitschrift zu unterstützen.
Die Funktionen eines Mitglieds des Editorial Board können je nach Zeitschrift variieren. Überlegen Sie also genau, welche Art von Unterstützung Sie für die Entwicklung Ihrer Publikation benötigen. Brauchen Sie Hilfe bei der Begutachtung von Beiträgen? Suchen Sie jemanden mit guten Netzwerk- und Marketingfähigkeiten, der Ihnen helfen kann, die Reichweite Ihrer Zeitschrift zu vergrößern?
Wie Ihr Editorial Board Sie unterstützen kann
Hier sind einige Möglichkeiten, wie Ihr Editorial Board Ihnen unter die Arme greifen kann:
- Unterstützung bei der Begutachtung von Artikeln und bei der Durchführung des Peer-Review-Verfahrens.
- Identifizieren von Trends und neuen Themen für Artikel und Sonderausgaben.
- Nutzen der eigenen Netzwerke, um die Zeitschrift bekannt zu machen und neue Autor*innen zu gewinnen.
- Beratung bei der Entwicklung der Zeitschrift aus einer regionalen Perspektive.
- Vertretung verschiedener Fachgebiete im Falle einer multidisziplinären Zeitschrift.
- Eine neue Perspektive einer anderen Interessengruppe außerhalb des akademischen Bereichs anbieten.
Denken Sie daran, dass Sie jederzeit mit Ihrer Kontaktperson bei De Gruyter Brill zusammenarbeiten können, um die Rolle der Mitglieder Ihres Editorial Board zu definieren. Achten Sie außerdem bei der Rekrutierung neuer Mitglieder auf eine klare Kommunikation darüber, was die Rolle beinhaltet.
Vielfalt für ein erfolgreiches Editorial Board
Ihr Editorial Board sollte aus einer heterogenen Gruppe von Personen bestehen, die die globale Forschungsgemeinschaft repräsentieren. Berücksichtigen Sie bei Ihrer Auswahl die folgenden Punkte:
- Regionale Abdeckung
- Themenbereiche innerhalb Ihres Fachgebiets
- Vielfalt, Gleichberechtigung und Eingliederung, einschließlich einer ausgeglichenen Vertretung der Geschlechter
- Interessensgruppen innerhalb und außerhalb der akademischen Welt
Weitere Aspekte, die Sie bei der Gründung Ihres Editorial Board berücksichtigen sollten
- Überlegen Sie, welche Fachkenntnisse Sie benötigen, um Ihre Ziele für die Zeitschrift zu erreichen.
- Vielleicht möchten Sie potenziellen Vorstandsmitgliedern eine „Amtszeit“ anbieten, in der sie sich für einen bestimmten Zeitraum verpflichten, z. B. für zwei Jahre. Dies könnte für Personen mit hoher Arbeitsbelastung und zeitlichen Einschränkungen attraktiver sein und Ihnen die Möglichkeit geben, das Board in regelmäßigen Abständen zu erneuern. Machen Sie sich bewusst, dass erfahrenere Personen möglicherweise nur begrenzte Zeit für diese Aufgabe zur Verfügung haben, und ziehen Sie daher die Einstellung von Personen aller Karrierestufen in Betracht. Nachwuchswissenschaftler*innen verfügen möglicherweise über die Zeit und den Enthusiasmus, sich in diesem Gremium stärker zu engagieren, und sie sind die zukünftigen Führungskräfte in diesem Bereich.
- Stellen Sie sicher, dass das Gremium vielfältig ist und die globale Forschungsgemeinschaft repräsentiert.
Die Zusammenarbeit mit Ihrem Team
Sobald Sie Ihre Redaktion eingerichtet haben, müssen Sie dafür sorgen, dass die Mitglieder sich aktiv beteiligen und ihre Aufgaben wahrnehmen. Hier sind einige Tipps zur Führung und Motivation:
1. Regelmäßige Treffen
Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihrem Team, um die Zeitschrift zu besprechen. Dies kann eine Online-Sitzung sein oder persönlich stattfinden, oder vielleicht auf einer Konferenz, an der viele teilnehmen.
2. Fortschrittsberichte
Informieren Sie das Team regelmäßig per E-Mail über Fortschritte oder Anfragen zu Aktivitäten in einem bestimmten Bereich. Ihre Ansprechperson bei De Gruyter Brill kann Ihnen bei der Erstellung dieser Berichte helfen, indem sie Statistiken und relevante Informationen bereitstellt.
3. Schaffen Sie ein offenes Umfeld
Schaffen Sie ein offenes Umfeld für den Austausch von Ideen und das Vorantreiben neuer Initiativen. Stellen Sie sicher, dass Sie nicht nur Zeit dafür einplanen, sondern auch häufig kommunizieren, dass neue Ideen oder Impulse willkommen sind.
4. Lob aussprechen
Überprüfen Sie jährlich die Beiträge Ihres Editorial Boards, um Entscheidungen über Ihr Team zu treffen und diejenigen zu identifizieren, die Anerkennung für ihre Arbeit bekommen sollen. Wertschätzung zu zeigen, kann Ihr Team motivieren und stärken.