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Beraten in der Arbeitswelt

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Buch 2025
Wie können Unternehmen und Organisationen im Falle eines Fach- oder Führungskräftewechsels – zum Beispiel infolge einer Pensionierung oder Kündigung – Wissen sichern und weitergeben? Denn oftmals ist für den Erfolg wichtiges Wissen an bestimmte Personen gebunden. Verlassen diese Personen Unternehmen bzw. Organisation, besteht das Risiko, dass Wissenslücken entstehen. Guy Ochsenbein und Anna Radvila weiten das klassische Themenfeld der Nachfolgeregelung in ihrem Werk aus: Expert:innenwissen beschränkt sich bei ihnen nicht auf bestimmte Führungsfunktionen wie beispielsweise Eigentümer:innen von Familienbetrieben oder auf Mitglieder der Geschäftsführung, sondern bezieht auch die Fachkräfte mit ein. Um erfolgreich zu sein bzw. zu bleiben, stellen sich für Unternehmen und Organisationen also zwei wesentliche Fragen, die die Autor:innen beantworten möchten: Welche Führungs- und auch Fachkräfte verfügen über Expert:innenwissen und wie kann dieses Wissen im Hinblick auf mögliche Veränderungen in der Personalstruktur gesichert werden?
Buch 2024
Bildung als hohes gesellschaftliches Gut soll Schüler:innen an ein gelingendes Erwachsenenleben in der Gesellschaft heranführen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen Pädagog:innen – von der Schulleitung bis zur Lehrkraft – stetig sowohl Reflexionsmöglichkeiten als auch Entlastung. Dieses Buch zeigt auf, wie umfassende professionelle Supervision dies leistet und wie sie im Schulsystem fest verortet werden könnte. Das praxisnahe Sachbuch betrachtet das Beratungsformat Supervision beziehungsweise Coaching im staatlichen Schulsystem als ein gefordertes, wirksames, jedoch nach wie vor (zu) selten realisiertes Beratungsangebot. Zudem bietet es anhand vieler Falldarstellungen Einblick in ein einzigartiges System organisationsinterner, arbeitsweltlicher Beratung.
Buch 2024
Wenn Kooperation mehr sein soll als die bloße Koordination von Arbeit, ist Vertrauen notwendig. Allerdings ist Vertrauen weder ein Tool noch eine rein individuelle Entscheidung. Es ist eine Frage der Beziehungsgestaltung und hat eine moralische Qualität, die an Voraussetzungen geknüpft ist: «Wer Vertrauen will, muss für Vertrautheit sorgen!», sei es im Privaten oder in der Arbeitswelt. In diesem Buch erfahren Sie, dass der Weg zur Vertrautheit über Fremdheit und Bekanntheit führt. Wer als Beratungs- oder Führungsperson auf Vertrauen angewiesen ist, oder eine Vertrauenskultur implementieren möchte, sollte eine verlässliche Umgebung schaffen. Dabei ist Vertrauen an zwei Bedingungen geknüpft: Einer anderen Person zu vertrauen ist riskant und nur freiwillig möglich – andernfalls haben wir es nicht mit Vertrauen zu tun. Und selbst unter optimalen Voraussetzungen ist es dennoch nicht garantiert. Denn: Vertrauen lässt sich nicht festlegen, aber ohne Festlegungen geht gar nichts.
Buch 2024
Wer als «narzisstisch» bezeichnet wird, kommt selten gut weg. Meist schwingt ein herabsetzender Unterton mit, der das Verständnis für die emotionale Not im Narzissmus blockiert. Weil Anerkennung und Selbstwert in der westlichen Gesellschaft maßgeblich über Karriere, Geld und Macht reguliert werden, spielt Narzissmus auch im Arbeitsleben eine bedeutsame Rolle. Die Übertragung dieses ursprünglich klinischen Konzepts in den Alltag bedarf allerdings einer sorgfältigen Klärung, die es von Bewertung und Pathologisierung befreit. Berater:innen sehen sich mit beeindruckenden Fähigkeiten und Leistungen, aber auch Selbstunsicherheit, Verletzlichkeit, Kränkbarkeit, Gefühlsblindheit, Kontroll- und Manipulationsversuchen, Provokationen und Verführungen konfrontiert. Sie sind gefordert, narzisstische Dynamiken zu erkennen und zu verstehen, um sich mit einer adäquaten Haltung, angemessenen Kommunikationsstrategien und realistischen Erwartungen darauf einzulassen. Die Herausforderung besteht darin, sowohl wohlwollend und interessiert als auch nüchtern und unabhängig zu bleiben. Das Buch vermittelt eine Konzeption von Narzissmus als zwischenmenschlich bedeutsamem, seelischem Phänomen, das wir stets mitgestalten. Sein wissenschaftliches Fundament bilden aktuelle Erkenntnisse aus Psychoanalyse, Psychotherapie, Entwicklungspsychologie und Neurobiologie. Sie werden anhand von Fallvignetten und frei von Fachjargon präsentiert und münden in ein Verständnis, das aus den alltäglichen Herausforderungen des Selbstseins hervorgeht.
Buch 2024
Schon immer haben sich Organisationsdynamiken auch in den konkreten Interventionsformen und Settings von Beratung, Fortbildung, Supervision, Coaching und Organisationsentwicklung gespiegelt. Insbesondere in der Psychoanalyse und in der psychodynamischen Beratung spielen dabei spezielle Settings und „Möblierungen“ als wesentlicher Teil der Intervention eine Rolle. Was für die Psychoanalyse als Therapie gilt, lässt sich zweifellos auch für Settings im Bereich von Coaching, Training und Organisationsberatung sagen: Obwohl die Welt der unbelebten Objekte unbestreitbar zu den maßgeblichen Bedingungen und Bestandteilen jeglicher menschlicher Interaktion gehört, sei es durch die Räumlichkeit, sei es aber auch durch den Umgang und die Einbeziehung der unbelebten Objekte, weisen Berater:innen diesem Aspekt oft nur eine nachgeordnete Bedeutung zu. Dabei sind Beratungsräume als Bestandteil des beratenden Rahmens zu verstehen. Sie sind Spiegelbild von Struktur und Selbstverständnis der Berater:innen und ihnen kommt eine triangulierende Funktion zu. Was bedeutet das für die Praxis von Berater:innen und ihre Räume? Wie gestalten sie den geschützten Beratungsraum als abgeschlossenen Raum, um zu entschleunigen und damit sich die Klient:innen auf den Beratungsprozess einlassen können?
Buch 2023
Das Phänomen des Traums hat die Menschheit seit jeher fasziniert, zugleich aber auch vor Rätsel gestellt. Der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, erkannte um 1900 im Traum den “Königsweg” zum Verständnis unbewusster Seelenzustände. Doch erst seit den 1980er Jahren wird der Traum auch als soziales Phänomen aufgefasst und für die Arbeit in Unternehmen und temporären Organisationen genutzt. Ausgehend von den Entwicklungen des britischen Psychoanalytikers W. Gordon Lawrence stellt dieser erste Einführungsband in deutscher Sprache die Methodik und Praxis der sozialen Traummatrix allgemeinverständlich dar und gibt Hintergrundwissen zur Bedeutung von Träumen für komplexe soziale Dynamiken in Gruppen. Er zeigt die wichtigsten Anwendungsbereiche für Social Dreaming in Wirtschaft und Gesellschaft auf und leitet über zu einem kollektivpsychologischen Verständnis von Träumen und ihren Verbindungen zum sozialen Leben in Gruppen und Gesellschaften.
Buch 2023
Die Verkörperung beruflicher Rollen spricht immer auch motivationale Lebensthemen und Konflikte der Coachees an. Je nach Situation werden Konfliktmuster verstärkt und alte Muster der Verhaltensbereitschaft aktiviert. Im OPD-gestützten Coaching wird daran gearbeitet, die Wechselwirkung zwischen der konfliktbedingten Vulnerabilität der Coachees und den Merkmalen ihres Arbeitsumfeldes zu verstehen. Dadurch wird den Coaching-Kund:innen bewusst, welche ihrer Erlebens- und Verhaltensweisen sie in beruflichen Interaktionen sinnvoll verändern können. Coachees sind eingeladen, ihre individuellen und bisher meist abgewehrten Kernaffekte zu erkunden. Die zunehmende Einsicht in Vermeidungsstrategien schmerzhafter Affekte, ebenso die wachsende Fähigkeit, Emotionen bewusst zu erleben, eröffnen neue Freiheitsgrade im beruflichen und privaten Umfeld.
Buch 2023
Sprache und Narrative sind Brücken zwischen Körper und Welt. Unsere Arbeitserfahrungen vermitteln wir in Erzählungen und Dialogen. Berater:innen können an diesen Erzählmotiven anknüpfen, Geschichten weitererzählen, Metaphern nutzen und ihre Klient:innen ermächtigen, Narrative neu zu arrangieren und Ressourcen freizusetzen. Klaus Obermeyer vermittelt die inhärente Kraft der Narrative, die in Arbeitserzählungen und Organisationstheorien enthalten sind und beschreibt Denkmodelle und Methoden narrativer Beratung. In einem ausführlichen Praxisbeispiel wird illustriert, wie Beratung als poetischer Prozess gemeinsamer Autor:innenschaft funktionieren kann. Ein Beratungszugang, der auf die kreative Kraft von Sprache, Narrativen und Metaphern sowie auf deren ästhetische Dimension baut.
Buch 2022
Organisationsstruktur und -kultur erkennen, Prozesse einschätzen, Widerstände verstehen! Organisationsbeobachtung als psychoanalytisches Diagnoseinstrument kann sich auf die Arbeitsfähigkeit von Berater:innen positiv auswirken. Neben der vollständigen Darstellung der Geschichte und Theorie der Organisationsbeobachtung zeigen zahlreiche branchenübergreifende Praxisbeispiele das Potential dieses qualitativen Diagnoseinstruments für die Organisationsberatung. So lassen sich unbewusste und konflikthafte Dynamiken verstehen und mögliche Lösungsansätze entwickeln.
Buch 2022

Die Professionalisierung des Online-Coaching setzt auf den virtuosen und kreativen Einsatz spezifischer Tools. Mit ihnen gelingt es, die Methodenvielfalt des Präsenzcoachings angemessen und effektiv online umzusetzen.

Die Zukunft von Coaching, Beratung, Supervision und Psychotherapie liegt auch in Online-Anwendungen. Um entsprechende Dienstleistungen professionell und ethisch fundiert anzubieten, sind bestimmte Kompetenzen für Fachleute unerlässlich. Welche das sind, erläutert Elke Berninger-Schäfer detailliert sowie durch Praxisbeispiele und zahlreiche Abbildungen veranschaulicht. Das Online-Medium verfügt über die Möglichkeit, Klient*innen erfolgreich mittels Musterunterbrechung, Ideengenerierung, Projektion, Erweiterung von Deutungskategorien, Aufmerksamkeitslenkung, Tranceinduktion und der Änderung von emotional-physiologischen Zuständen auf ihrem Entwicklungsweg weiterzubringen. Ausgehend von der Reflexion des eigenen professionellen Profils beschreibt die Autorin die mannigfaltigen Tools des Online-Coaching. Durch sie entfaltet sich der Zauber der Interaktion zwischen Coach, Coachee und Online-Medium, sodass ressourcenvolle Zustände und gelingendes Probehandeln möglich werden.

Buch 2021

Die Welt wird immer komplexer? Keine Frage – wirtschaftliche Globalisierung und Migration stellen uns vor Herausforderungen. Auch die Beratungswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten schleichend verändert: Immer häufiger ist auf Seiten der Beratenden interkulturelle Kompetenz gefordert und die Beratung selbst wird ebenfalls zunehmend zur interkulturellen Situation.

Migrationsprozesse, Diskriminierung und unterschiedliche Sozialisationserfahrungen können Beratende überfordern, wenn sie keine angemessene Herangehensweise zu diesen Themen entwickeln. Die Fähigkeit zum Perspektivwechsel ist somit umso wichtiger. Stefan Schmid bietet einen selbstreflexiven Zugang, um eigenes Wissen zu erweitern, Lücken und Vorbehalte zu erkennen und so eine kultursensible Gesprächsführung aufzubauen. Diese zielt nicht darauf ab, alles zu wissen, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Also nehmen Sie die Herausforderung an und werden Sie interkulturell kompetent!

Buch 2021

Augenrollen, Stöhnen, Widerstand – Nutzen Sie die Weggefährten organisationaler Veränderung in Beratung und Personalführung! Verstehen und adressieren Sie oft unbewusste Abwehrmechanismen und setzen Sie Potenzial frei. Denn Abwehrmechanismen sind automatisierte, unbewusste Lösungsstrategien. Sie schützen die Psyche vor Angst und Überforderung und halten sie im Gleichgewicht. Je gefährlicher sich die äußere Welt anfühlt, desto präsenter und wichtiger werden Widerstand und Abwehr. Die zunehmende Geschwindigkeit von Change-Prozessen und Transformationen verlangen Beschäftigten und Führungskräften viel ab. Nach einer theoretischen Reflexion zeigen Anna Mucha und Eckhard Rauchhaus anhand von Schlüsselsituationen aus Personalarbeit und Beratung die praktische Bedeutung der individuellen und kollektiven Abwehrmechanismen in Organisationen auf. Die Leserinnen und Leser lernen, Widerstand als Ressource zu verstehen, die sie konstruktiv ansprechen und nutzen können.

Buch 2021

Sie verstehen nicht, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte? Sie fragen sich, warum der gewünschte Effekt nicht eingetreten ist, obwohl doch jeder Schritt wohlüberlegt war? Nichts wird in Organisationen mehr diskutiert als Entscheidungen. So wartet man gefühlt eine halbe Ewigkeit darauf, dass „mal“ eine getroffen wird, und dann fällt sie auch noch anders aus als gedacht, obwohl im Vorfeld unzählige Menschen damit bemüht wurden, Fakten zu sammeln – denn Fakten sollen ja zu Objektivität verhelfen. Stellen sich die Folgen der Entscheidung als positiv heraus, wird die Person, die sie getroffen hat, in den Himmel gelobt. Ist das Gegenteil der Fall, wird sie womöglich vom Hof gejagt. Kurz: Organisationen agieren oft auf unsicherem Grund.

Wie lässt sich dieses allzu bekannte Muster erklären? Eigentlich war doch alles „rein objektiv“? Die Autoren Klaus Eidenschink und Ulrich Merkes entschlüsseln diese und andere vermeintliche Widersprüche in Bezug auf Entscheidungen, denen Menschen in Organisationen täglich begegnen. Dabei liefern sie Erklärungen, die den Dynamiken in modernen Organisationen gerecht werden, und helfen, sie zu verstehen. Anstelle von rezepthaften Formeln bieten sie eine maßgeschneiderte Lösung, die selbst komplexen und schwer steuerbaren Veränderungsvorhaben zum Erfolg verhilft.

Buch 2020
Organisationssupervision bezieht sich auf organisationale Interaktionen und ist selbst zeitweise Teil von ihr. Welche aktuelle Bedeutung dieser Interaktionen in der Arbeitswelt haben – sowohl im Rahmen von adressatenbezogener Arbeit als auch im Bereich organisationaler Koordination – zeigt Angela Gotthardt-Lorenz auf Basis von Systematiken und Forschungen der neueren Arbeitssoziologie. Organisationssupervision basiert auf einer konzeptionellen Rahmung, die den Strukturen, Dynamiken und Aufgaben in Organisationen Rechnung trägt. Die Entwicklung und Begleitung von Supervisionsprojekten ist getragen durch den Anspruch, professionelles Handeln und menschenwürdige Arbeit zu unterstützen und die Supervision selbst einem fortlaufenden Reflexionsprozess zu unterziehen. In den damit gegebenen Spannungsfeldern liefert das Rollengestaltungsmodell der Organisationssupervision eine Verstehensmatrix und konzeptiv begründbare Ansatzpunkte für supervisorische Interventionen.
Buch 2019

Geld regiert die Welt? Auf jeden Fall ist Geld ein soziales Medium, das das Wirtschaftssystem einer Gesellschaft mit dem psychischen System ihrer Mitglieder verbindet. Auf diese Weise entstehen Sozialcharaktere, die eine Gesellschaft und ihre verschiedenen Organisationen reproduzieren. Diese Sozialcharaktere begegnen einem auch in Therapie und Beratung. Rolf Haubl bettet seine langjährigen Erfahrungen als Analytiker, Supervisor und Berater in unterschiedliche Diskurse zu monetärer Kompetenz ein und reichert sie mit eigenen Daten aus qualitativen und quantitativen empirischen Untersuchungen an sowie mit Erlebnissen mit geldzentrierten Selbsterfahrungsgruppen (»Mein persönlicher Umgang mit Geld«) und Einzelcoachings. Beratende erhalten so Anregungen, wie sie das Thema Geld in ihrer praktischen Arbeit fallspezifisch reflektieren und welche Konzepte sie dafür nutzen können.

Buch 2019

Um im eigenen Arbeitsfeld wirksam zu werden, ist es unabdingbar, Macht zu analysieren und Machtkompetenz aufzubauen. Hierbei sind ein aufgeklärter sowie kompetenter Umgang mit Macht(-verhältnissen) und kluge Strategien inmitten konträrer Interessenslagen entscheidend. Dazu braucht es bei allen handelnden Akteuren ein kompaktes Wissen zu Macht und Mikropolitik.

Theresia Volk zeigt in ihrem Beratungsansatz, wie eine reflektierte Haltung und eine technisch-praktische Kompetenz Lust machen, sich in machtpolitischen Feldern zu positionieren – und zu gewinnen. Gegen Klischeebilder und Lästerrhetorik setzt die Autorin Begriffe und Theorien, statt Abwehr und moralischer Ignoranz zu frönen, fordert sie Ethik und Entscheidungsfreude, statt Ärger und Empörung zu befeuern, verlangt sie Analysen und Strategien der Performanz. Auf der Basis einer differenziert beschriebenen Theorie stellt der Band praktische machtpolitische Analysekategorien zur Verfügung.

Theresia Volk im Gespräch mit der Bertelsmann Stiftung zum Thema Macht: https://www.youtube.com/watch?v=gEpdqv9wgDE
Buch 2018

Frei nach Roland Barthes ist berufsbezogene Kleidung die von allen gesprochene und zugleich allen unbekannte Sprache. Das Buch erschließt einen Zugang zum Unbekannten und folgt dabei der Idee: Berufe machen Kleider. »Deutlich wird dies an einem vermeintlich individuell motivierten Detail berufsspezifischen Anziehens, der Halskette der Beraterin. Im symbolischen Sinne einer Amtskette gleich, ist sie für die Trägerin das, was dem kirchlichen Würdenträger der Bischofsstab. Sie zeigt an, wem es zusteht, den Prozess zu steuern, wem legitime Einflussnahme erlaubt ist. Mit Blick auf die Spannung zwischen persönlichen Bedürfnissen, professionellen Anforderungen und organisationalen Interessen steht die Kette der Beraterin für die Verbindung gegensätzlicher Pole. [...] Alles hat seinen Sinn, so auch (berufsspezifische) Kleidung als Ausdruck sozialer Praxis. [...] Machen wir uns auf den Weg der streitbaren Sinnerschließung.«

Buch 2018

Rationalität ist nicht selbstverständlich, sondern eine Leistung, die unter Berücksichtigung von Emotionalität erarbeitet werden muss – auch in Organisationen Hier setzt psychodynamische Beratung an. Psychodynamische Beratung in Organisationen berücksichtigt sowohl die rationale als auch die emotionale und unbewusste Seite von Menschen und arbeitet an der Schnittstelle von Organisationsstruktur und Persönlichkeit. Sie sorgt für haltende Bedingungen in Organisationen, unter denen besondere Entwicklungen möglich werden.

Thomas Giernalczyk und Heidi Möller beschreiben kurz und kompakt zentrale Arbeitsprinzipien psychodynamischer Beratung und zeigen auf, wie diese in unterschiedlichen Beratungsformaten wie Coaching, Teamentwicklung und Strategieberatung eingesetzt werden können. Die psychodynamische Beratung vertraut auf den gesunden, interessierten, entwicklungsorientierten Ich-Anteil der Kunden und Klientinnen. Durch Beschreibungen, Interpretationen und Geschichten wird ein neuer Blick auf die Organisation zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht dann häufig einen Entwicklungsschritt im zu beratenden System.

Psychodynamische Organisationsberatung achtet neben den »Spielregeln« einer Organisation besonders auf den Umgang mit Emotionen und dem Unbewussten in der Organisation. Dies führt zu Fragen wie: »Welche Gefühle und Empfindungen erzeugt die Art der Arbeit und wie werden diese bewältigt?« Die Autoren zeigen, wie psychodynamische Berater/-innen immer damit rechnen müssen, zeitweise von der Systemdynamik »infiziert« zu werden, und wie sie dies im Sinne einer erlebten Gegenübertragung in der Beratung nützen können: »Welche Rolle wird mir gerade zugewiesen? Was sagt das über die anderen Beteiligten aus?« Als Haltung der Beratenden empfehlen sie Containment. Damit ist eine Haltung gemeint, in der Berater/-innen oder Führungskraft Spannungen, Konflikte, kurz »Unverdauliches« aus dem System zunächst in sich aufnehmen, innerlich halten, darüber nachdenken und es erst dann in einer geeigneten Weise zurückgeben. Diese stellvertretende Verarbeitung hat oft eine verblüffende ansteckende und förderliche Wirkung auf die gesamte Organisation.

Buch 2018

In der Sozialwirtschaft bewegt man sich im Spannungsfeld zwischen teilweise gegensätzlichen sozialen und ökonomischen Orientierungen, zwischen widersprüchlichen Regulationsprinzipien und Werten. Mehrdeutigkeit, Ambivalenz und Kontingenz gehören zum unauflösbaren Bestandteil des beruflichen Handelns in diesem Wirtschaftssektor und beeinflussen besonders die von wechselseitigem Vertrauen und institutioneller Macht abhängigen Arbeitsbeziehungen. Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen entscheidungs- und handlungsfähig bleiben, benötigen sie besondere Kompetenzen für das Zusammenspiel ihrer kognitiven und affektiven Bewältigungsstrategien. Das stellt Berater und Beraterinnen vor eine doppelte Herausausforderung. Sie sollen die Handlungskompetenzen ihrer Adressaten im Umgang mit Ungewissheit und Unsicherheit minimieren und geraten dabei selbst oft in paradoxe und unsichere Situationen.

Herbert Effinger beschreibt die Besonderheiten intermediärer und hybrider Organisationen mit ihren gemeinschaftlichen, öffentlichen und kommerziellen Arrangements. Er benennt die widersprüchlichen Bezugspunkte sozialer personenbezogener Dienstleistungen und gibt Orientierungspunkte für Beratungsstrategien in diesem Handlungsfeld. Es geht darum, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einen kreativen und akzeptierenden Umgang mit Widersprüchen zu ermöglichen.

Buch 2018

Der Band gibt eine Einführung in das triadische Denken und Handeln in der Beratung. Triaden, also Beziehungen zwischen Dreien, prägen unser Leben von Anfang an. Nicht nur in der Familie, sondern in allen Organisationen, die unser Leben begleiten: Kindergarten, Schule, Arbeitswelt etc. Die Autoren gehen davon aus, dass soziale Schieflagen und Konflikte, die Anlässe zur Beratung bilden, aus Störungen in lebens- und arbeitsweltlichen Triaden entspringen. Auch die Beratung selbst kann als das »Hinzukommen eines Dritten« und die »Arbeit am Dritten« verstanden werden.

»Mit dem Dritten sieht man besser«: Am Beispiel der Supervision wird gezeigt, wie sich lebensweltliche, arbeitsweltliche und beraterische Triaden ineinander verschränken. Die beraterische Kunst besteht darin, Ratsuchenden zu ermöglichen, sich besser in ihren mannigfaltigen »triadischen« Beziehungen im Lebens- und Arbeitsalltag zu orientieren. Hierfür – und das macht Beratung so herausfordernd – müssen Berater auch sich selbst triangulieren.

Buch 2018

Chancengleichheit, Frauenquoten in Vorständen und Aufsichtsräten, Diversity Management oder Gender Mainstreaming – diese Debatten sind hoch aktuell. Doch wie gelingt Geschlechtergerechtigkeit tatsächlich in Organisationen?
Wissen über Gender, organisationale Machtstrukturen und weitere Dimensionen von Ungleichheit ist in der Aus- und Weiterbildung von Coaches und Supervisor*innen noch nicht sehr verbreitet. Daniela Rastetter und Christiane Jüngling schließen diese Lücke. Kompakt und fokussiert zeigen sie anhand von Fallbeispielen, wie die verschiedenen Dimensionen in mikropolitischen Handlungsfeldern zusammenwirken und Erfolgschancen prägen. Denn Beratende brauchen mikropolitische Kompetenz und Genderkompetenz, um auch in Beratung und Supervision mehr Geschlechtergerechtigkeit zu realisieren. Die mikropolitische Perspektive betont, dass unterschiedliche Interessen und Ziele von Einzelpersonen und Gruppen in Organisationen alltäglich sind und Interaktionen beeinflussen. Gender und Merkmale wie Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Herkunft, Sprache oder Religion wirken im Kontext der jeweiligen organisationalen »Innenpolitik«. Wie kann dieses Verständnis von Strukturen und Prozessen der Ungleichheit und Macht in die Beratung eingebracht werden? Das erklären die Autorinnen, denn strategische Beratung unterstützt Klientinnen und Klienten darin, Kompetenzen zu entwickeln, um im beruflichen Kontext passende Lösungen zu finden.

Buch 2018

Wir alle gehören gleichzeitig mehreren Organisationen an, in denen wir aufgabenspezifische Rollen übernehmen, die wir gestalten und die nicht konfliktfrei zueinander passen. Organisationen werden gegründet, um existenzielle gesellschaftliche Probleme so gut wie möglich zu lösen. Um Lösungswege zu optimieren, benötigen Organisationen ihrerseits Beratung. Für diesen Bedarf haben sich verschiedene professionelle Beratungsformate entwickelt, die helfen, die richtigen Fragen zu stellen, um weiterführende Antworten zu finden. Worin besteht die »primäre Aufgabe« einer bestimmten Organisation bzw. eines bestimmten Rollenträgers? Worin ihr »primäres Risiko«? Was gilt es zu tun, um das Risiko zu verringern und die Aufgabe zu erfüllen? Ist man sich überhaupt über die Situationsdefinition einig? Welcher Rollenträger benötigt welche Ressourcen, um seine primäre Aufgabe hinreichend gut zu erfüllen? Welche stehen ihm tatsächlich zur Verfügung? Welche der fehlenden kann er sich wie aneignen? Rolf Haubl gibt Antworten, in deren Fokus Emotionen als konstitutive Faktoren für das Handeln in Rollen stehen. Er lädt alle theoretisch und praktisch Interessierte dazu ein, sich über ihre Emotionen als Thema professioneller Selbstreflexion zu verständigen.

Buch 2018

Beratung, Supervision und Coaching sind eng mit dem Thema Führung verknüpft. Führungsverhalten, Führungskultur oder Führungsinstrumente sind häufig direkter Gegenstand der Beratung. Doch auch in Prozessen, bei denen Führung nicht im Fokus des Auftrags steht (z. B. Fallsupervision oder Trainings auf der Mitarbeiterebene), stellen das Führungsverständnis von Vorgesetzten und die Führungskultur in der Organisation Faktoren dar, die Erfolg oder Misserfolg von Training und Beratung wesentlich beeinflussen. Für alle Beratende ist es daher wichtig, über fundiertes und handlungspraktisches Wissen zum Thema Führung zu verfügen.

Falko von Ameln bereitet beratungsrelevantes Wissen über Führung in kompakter Form auf. Das Buch versteht sich als Navigator durch Wissensbestände und Führungsdiskurse. Es gibt Neulingen in der Beratung kognitive Landkarten über das Feld an die Hand und liefert Profis weiterführende Denkimpulse und Anregungen für ihre praktische Arbeit.

Heruntergeladen am 14.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/vurbear-b/html
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