Sämtliche Werke
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Joseph von Eichendorff
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Herausgegeben von:
August Sauer
, Hermann Kunisch und Helmut Koopmann -
Begründet von:
Wilhelm Kosch
Der zweite Teil der historisch-kritischen Edition von Eichendorffs Gedichten gibt sämtliche heute bekannten Gedichte und Gedichtentwürfe Eichendorffs wieder, die nicht in die von ihm autorisierte Auswahl und Gruppierung von 1841 (Textgrundlage von HKA I/1) eingegangen sind. Dies sind insgesamt 414 Titel. Darunter fallen 165 Titel, die erstmalig veröffentlicht werden. Das von ersten Entwurfsstufen bis zu druckfertigen Gedichten reichende Material wird je nach Überlieferungsstatus in acht Abteilungen präsentiert, die in sich chronologisch geordnet sind: Publikationen und Druckvorhaben zu Lebzeiten rangieren vor den Gedichten und Gedichtentwürfen aus dem handschriftlichen Nachlaß, vor im erzählerischen und dramatischen Werk verstreuten Gedichteinlagen und vor Veröffentlichungen und Abschriften aus dem Nachlaß. Eine Aufstellung von Gedichten, bei denen die Autorschaft Eichendorffs fragwürdig ist, und eine Liste verschollener Titel komplettiert die Edition. Im Textteil (Bd. I/3) wird die jeweils letzte Fassung vollkommen authentisch dargeboten. Im Fall von handschriftlichen Vorlagen wurde der edierte Text allerdings um gestrichene Passagen bereinigt. Diese wie sämtliche Varianten und Lesarten werden im Kommentarteil (Bd. I/4) unter den entsprechenden Titeln verzeichnet. Der Kommentarteil informiert außerdem über entstehungsgeschichtliche Daten, verzeichnet alle relevanten Überlieferungsträger eines Titels, bietet Wort- und Sacherklärungen und verweist auf literarische Vorbilder sowie auf Motivwiederholungen in anderen Gedichten Eichendorffs. Umfangreiche Register sowie eine Gesamtchronologie der Eichendorff-Gedichte schließen den Kommentarband ab.
Mit Band IV der Historisch-kritischen Eichendorff-Ausgabe liegt endlich Eichendorffs zweiter großer Roman vor. Der Textteil gibt die originale Orthographie des Erstdrucks bei Duncker und Humblot Berlin 1834 wieder, nur bei offensichtlichen Druckfehlern wurde hauptsächlich nach Maßgabe des zweiten Druckes zu Lebzeiten (Berlin 1841, B 2) und in zwei Fällen nach Hermann von Eichendorffs Ausgabe (Berlin 1864, B 3) korrigierend eingegriffen. Im Gegensatz zu allen bisherigen Ausgaben werden nicht nur diese Eingriffe, sondern auch die charakteristischen Unterschiede zwischen den zeitgenössischen Ausgaben im Kommentarteil ausführlich dokumentiert. Das größte Plus dieser Ausgabe dürfte allerdings die erstmalige vollständige Textedition des jüngst aufgefundenen umfangreichen Handschriftenkonvolutes zu »Dichter und ihre Gesellen« sein. Der Kommentar informiert außerdem über entstehungsgeschichtliche Daten und die zeitgenössische Rezeption. Er bietet Wort- und Sacherklärungen und verweist auf literarische und historische Vorbilder sowie auf Motivparallelen in anderen Werken Eichendorffs. Eine Bibliographie und ein Personenregister schließen den Band ab.
Innerhalb der Historisch-kritischen Eichendorff-Ausgabe setzt nach dem vorgezogenen Erscheinen von Band V/4 nun der Band V/1 die Reihe der kleineren erzählenden Werke fort, der "Zauberei im Herbste", "Marmorbild", "Taugenichts", "Meerfahrt", "Schloß Dürande" und "Glücksritter" enthält. Gestützt auf die Befunde der Handschriften, waren sinnentstellende Fehler auszumerzen, die sich bis heute in allen Eichendorff-Ausgaben finden und die von Eichendorff selbst, der sich um seine Veröffentlichungen wenig kümmerte, auch in den 'autorisierten' Drucken übersehen worden waren. Daß die originale Orthographie unangetastet bleibt, ist selbstverständlich. So geben die hier vorgelegten Texte (zum ersten Mal) die vom Dichter intendierte Fassung wieder. - Band V/2 wird die Entwürfe und Varianten, die Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte und Stellenerläuterungen zu "Erzählungen I" bringen; Band V/3 ("Erzählungen II") wird die satirischen Erzählungen Eichendorffs enthalten.
Für die in Band V/1 publizierten Novellen bringt Band V/2 erstens alle erhaltenen handschriftlichen Textzeugen sowie die Varianten der Drucke, zweitens die Darstellung der Entstehung und Überlieferung samt kurzen Analysen dieser Texte und drittens zu einzelnen Textstellen Erläuterungen, die fast immer aus zeitgenössischen Werken gewonnen sind. Um Eichendorffs Nachlaß ist es schlecht bestellt. Schon bei Lebzeiten des Dichters wurde das meiste vernichtet, und der Zweite Weltkrieg riß erneut große Lücken. So ist vielen Textzeugen nur durch unvollkommene ältere Abdrucke oder spärliche Hinweise (etwa in den Neisser Inventarlisten) beizukommen, und es bedurfte bisweilen berechnender Überlegungen, um sie (relativ) chronologisch zu bestimmen. Vom »Taugenichts« ist zumindest ein erster Entwurf (durch fremde Abschrift) und eine Handschrift der ersten beiden Kapitel erhalten, aber nur für das »Marmorbild« besitzen wir ein reicheres Textkorpus, vor allem eine späte, vollständige, freilich mit Streichungen, Ergänzungen und Umstellungen versehene Handschrift, deren Teile sich wie durch ein Wunder an verschiedenen Orten wiederfanden. Auch die Quellen des »Marmorbildes« können in diesem Band abgedruckt werden. So bietet er im Ganzen das Ergebnis eines mühsamen Puzzles, welches aber das ganze einschlägige Textmaterial bereitstellt und hoffentlich neue Erkenntnisse zu vermitteln vermag.
Der Band umfasst Eichendorffs satirische und nachgelassene Erzählungen (»Viel Lärmen um Nichts«, »Auch ich war in Arkadien!«, »Libertas und ihre/ihr Freier«) und Fragmente und schließt damit die Edition des erzählerischen Werkes Eichendorffs ab.
Mit Ausnahme der Erzählung »Viel Lärmen um Nichts«, von der keine Handschrift vorhanden ist, sind alle anderen Texte nach den Manuskripten überprüft und erarbeitet worden. Dabei konnten erstmals wichtige Textzeugen ausgewertet werden, die aus dem nach 1945 verschollenen »Neisser Nachlass« Eichendorffs stammen. Das betrifft vor allem die Erzählung »Libertas und ihre/ihr Freier«, von der zwei stark voneinander abweichende Fassungen existieren, deren ältere (»Ihre Freier«) neben der Kritik an aufklärerischen und demagogisch-liberalen Zügen der Zeit weitgehend eine scharfe satirische Zeichnung des konservativen Adels beinhaltet. In der Zeit nach 1848 sah Eichendorff deshalb keine Möglichkeit, diese Erzählung zu publizieren (vgl. Brief an Dreves vom 1.8.1848). Der Text wird hier nun erstmals veröffentlicht. Auch die vom jungen Eichendorff gesammelten »Märchen«, deren Kenntnis sich bisher nur auf eine unzulängliche Edition des Enkels Karl von Eichendorff stützte, werden nach der Handschrift dargeboten. In einem umfangreichen Anhang wird zudem die schon in Bd. V/1 nach dem Erstdruck von 1906 edierte Erzählung »Die Zauberei im Herbste« aufgrund der wieder aufgetauchten Handschriften neu erarbeitet, weil die ehemals von Kosch angewandten Editionsprinzipien den Anforderungen einer historisch-kritischen Ausgabe an Zuverlässigkeit und Genauigkeit nicht entsprechen.
Über einen Zeitraum von nahezu dreißig Jahren hat Eichendorff das Projekt der eigenen Lebensbeschreibung unter wechselnden Perspektiven, thematischen Schwerpunkten und literarischen Formen umkreist: Novelle, Idylle, biedermeierliches Bilderbuch, Tagebuch mit fingiertem Herausgeber, eigentliche Autobiographie mit poetischem Rahmen, kultur- und gesellschaftskritisches Zeitbild.
Die Zusammenstellung in diesem Band trägt diesen fünf verschiedenen Phasen des Eichendorffschen "Memoiren-Projekts" Rechnung, indem die Texte in chronologischer Folge und nach Arbeitsvorhaben gruppiert präsentiert werden. Der Textteil umfaßt Reinschriften, Fragmente und Entwürfe, Skizzen und Notizen, die bis auf wenige Ausnahmen aus dem handschriftlichen Nachlaß Eichendorffs stammen. Die Textdarbietung folgt ohne verbessernde Eingriffe und Vereinheitlichungen dem handschriftlichen Befund, wobei nachgetragene Passagen durch Einrückungen als solche sofort ins Auge fallen. Gestrichene Passagen sowie sämtliche Varianten und Lesarten werden hingegen im Kommentarteil unter den entsprechenden Titeln verzeichnet. Der Kommentarteil informiert außerdem über entstehungsgeschichtliche Daten, verzeichnet alle relevanten Überlieferungsträger eines Titels, bietet Wort- und Sacherklärungen und verweist auf literarische Vorbilder sowie auf Motivwiederholungen in anderen Werken Eichendorffs. Entsprechende Register sowie eine aussagekräftige Zusammenstellung von Faksimiles schließen den Band ab.
Band VI/1 der historisch-kritischen Eichendorff-Ausgabe vereinigt zum erstem Mal sämtliche historischen Dramen und Dramenfragmente. So findet der Benutzer nicht nur die beiden bekannten, zu Lebzeiten Eichendorffs publizierten Stücke »Ezelin von Romano« und »Der letzte Held von Marienburg«, die hier nach kritischer Durchsicht den Erstdrucken folgen und somit auch in Orthographie und Interpunktion unangetastet bleiben. Das eigentliche Kernstück des Bandes aber sind die zahlreichen nur handschriftlich überlieferten Fragmente, die hier erstmals dem Lesepublikum und der Forschung bereitgestellt werden. Sie erweitern die Grundlage der Eichendorff- und Romatikforschung um signifikantes Material vor allem hinsichtlich politischer Tendenzen der Epoche. - Bei der Edition der Texte stand der Herausgeber vor der schwierigen Aufgabe, die zahlreichen Überarbeitungen und Ergänzungen Eichendorffs an seinen Texten in einem textgenetischen Modell zur Anschauung zu bringen und gleichzeitig die gute Lesbarkeit zu erhalten. Weder die 'Bereinigung' der Fragmente noch eine 'Verschlüsselung' im Sinne einer oft als Geheimwissenschaft gerierenden Editionsphilologie konnten in Frage kommen. Das hier gewählte Modell versucht, beide Klippen zu umschiffen, ohne Kompromißlösungen zu verfallen. Der Benutzer findet sämtliche Elemente des Textbefundes auf einer Seite, wobei die genaue Genese einer Passage als Fußnote erscheint. Gestrichene Passagen bleiben im Haupttext (eindeutig gekennzeichet) bestehen, so daß der Charakter eines work in progress nicht verschleiert wird. Faksimilebeigaben der Handschriften, die sowohl die Herausgeberentscheidungen überprüfbar machen als auch einen Blick in Eichendorffs dichterische Werkstatt ermöglichen, runden den Band ab.
Band VI/2 der historisch-kritischen Eichendorff-Ausgabe kommentiert die in Band VI/1 (Tübingen 1996) bereits vorliegenden historischen Dramen und Dramenfragmente Eichendorffs. Der Band bietet dem Benutzer ausführliche Entstehungsgeschichten der Werke, detaillierte Nachweise der Überlieferung der Handschriften und Drucke, Zusammenfassungen der Rezensionen sowie eine kritische Auseinandersetzung mit den Quellen. Für diesen Zweck wurden erstmalig heute entlegene Werke von Historikern wie Khevenhiller, le Bret oder Chemnitz einer Autopsie unterzogen. Stellenkommentare, Zeittafeln und Personenverzeichnisse erleichtern dem Leser den Zugang zu den anspielungsreichen und mit historischen Fakten hoch dosierten Texten. Dem Band sind ausführliche Personen- und Ortsregister sowie zahlreiche Faksimiles beigegeben, die die Herausgeberentscheidungen im Textband überprüfbar machen.
Band VII/1 der HKA legt erstmals sämtliche satirischen Dramen Eichendorffs in zuverlässiger Textgestalt vor. Neben den bekannteren Dramen Krieg den Philistern! und Die Freier könnte vor allem die Literatursatire Meierbeth's Glück und Ende zu einem erweiterten Eichendorff-Bild beitragen. Der Autor zeigt sich von seiner bissigsten Seite und verschont keine der literarischen Moden in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die nach den Autographen edierten Texte Wider Willen und Das Incognito zeigen ein ebenso scharfes Zeitsensorium Eichendorffs und sind somit wichtige Dokumente der politischen Spätromantik.
Band X der historisch-kritischen Ausgabe von Eichendorffs Werken umfasst dessen historischpolitische Schriften. Einige dieser Texte sind erst in der jüngsten Vergangenheit wiederentdeckt worden und werden hier zum ersten Mal in genetischer Form publiziert. Das Textmaterial, das überwiegend zu Lebzeiten des Autors nicht veröffentlicht wurde, wirft ein neues Licht auf Eichendorff. Die Texte zeigen, dass er nicht der weltabgewandte Romantiker war, als den ihn die Literaturgeschichte häufig gesehen hat, sondern regen Anteil an dem bewegten politischen Geschehen seiner Zeit genommen hat. So beschäftig sich seine juristische Examensarbeit aus dem Jahr 1818/19 mit den Folgen der Säkularisation, und aus aktuellem Anlass verfasste Eichendorff zu Beginn der 30er Jahre verschiedene Aufsätze zur Verfassungsfrage und zum Presserecht.
Joseph von Eichendorffs (1788-1857) Tagebücher sind eine wichtige kulturgeschichtliche Quelle für das ausgehende 18. und beginnende 19. Jahrhundert. Sie geben exemplarisch Aufschluß über ökonomische, medizinische und religiöse Verhältnisse, über wichtige Sozialisations- und Bildungsstufen wie Schule, Hochschule und Theater und reflektieren daneben politische Aktivitäten und Reiseformen. Die historisch-kritische Edition konnte den bisher bekannten Text erheblich revidieren. Dies betrifft - aufgrund eines umfangreichen Handschriftenfundes - insbesondere den Teil ab Oktober 1809. Ausnahmslos alle Daten wurden anhand von Quellenstudien überprüft, was in zahlreichen Fällen zu Korrekturen des bisherigen Forschungsstandes führte.
Dieser Band mit Eichendorffs Manuel- und Calderón-Übertragungen beschließt die dreibändige Abteilung mit den Übersetzungen aus dem Spanischen innerhalb der HKA (die Bände XV/2 und XVI liegen bereits vor). Erstmalig wird eine kritische Edition der deutschen Fassungen von Manuels um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstandenem Roman »El Conde Lucanor« und von fünf um die Mitte des 17. Jahrhunderts geschriebenen autos sacramentales Calderóns geboten, die Eichendorff 1840 bzw. 1846 veröffentlicht hat. Der »Graf Lucanor« ist in einer textidentischen Ausgabe zu Eichendorffs Lebzeiten ein zweites Mal (1843), die Geistlichen Schauspiele sind nur dieses eine Mal erschienen. Waren schon die Erstdrucke vor allem der Dramen durch zahlreiche Druckfehler entstellt, so gelangten im einzigen vollständigen Nachdruck (1958) neue Fehler und Mißverständnisse in die Texte.
Der Herausgeber hat die korrumpierten Stellen durch den Vergleich mit Eichendorffs Vorlagen, der Keller-Edition des »Conde« und der Apontes-Ausgabe der Werke Calderóns, emendieren können, so daß nun erstmalig der intendierte und authentische Text greifbar wird. Über die Eingriffe berichtet wieder wie im vorangegangenen Band ein ausführliches, kommentiertes Lesartenverzeichnis. Mitgeteilt wird auch der einzige überlieferte handschriftliche Textzeuge, der einen kleinen Ausschnitt aus »König Ferdinand der Heilige« bringt. Die Kommentare haben als Manuel- und Calderón-Kenner ausgewiesene Romanisten verfaßt, die Einführung, die Eichendorffs Weg zur spanischen Literatur nachvollzieht, stammt von Ansgar Hillach. In den Einleitungen zu den Kommentaren wird der Text literarhistorisch kontextualisiert und mit den Ergebnissen der romanistischen Philologie konfrontiert. Die Einzelstellenerläuterungen - mit Klärungen der theologischen und poetologischen Sachverhalte - vergleichen Eichendorffs Text mit wörtlichen Übersetzungen. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie Eichendorff Calderóns Rationalität in sein eigenes, spätromantisches Idiom verwandelt. Auch ideologiegeschichtlich ist die Publikation dieser katholischen Lehrstücke während der Zeit preußischer Kulturhegemonie aufschlußreich. Insbesondere Manuels Sammlung exemplarischer Geschichten zur Handlungsorientierung dürften, nebenbei bemerkt, durch den immensen historischen Abstand für den heutigen Leser ein großes Vergnügen sein.
Die beiden Bände der HKA mit Calderón-Übersetzungen legen zum ersten Mal eine kritische Edition der autos sacramentales vor, die Eichendorff aus dem Spanischen des 17. Jahrhunderts ins Deutsche übertragen hat. Die Texte sind zu Eichendorffs Lebzeiten nur einmal (1. Teil: 1846, 2. Teil: 1853) und später auch nur noch ein weiteres Mal (1958) vollständig gedruckt worden. War schon der Erstdruck durch zahlreiche Druckfehler entstellt, so gelangten im Nachdruck neue Fehler und Mißverständnisse in die Texte.
Der Herausgeber dieses vorausgeschickten zweiten Teils hat die korrumpierten Stellen durch den Vergleich mit Eichendorffs Vorlage, der Apontes-Ausgabe der Werke Calderóns, emendieren können, so daß nun erstmalig der intendierte und authentische Text greifbar wird. Angesichts der dürftigen Überlieferungslage gewinnen zwei erhaltene handschriftliche Fragmente besonderes Gewicht. Sie werden in einer genetischen Darstellung geboten und erlauben so einen Einblick in Eichendorffs Übersetzer-Werkstatt. Die Kommentare haben als Calderón-Kenner ausgewiesene Romanisten verfaßt. In den Einleitungen wird der Text literarhistorisch kontextualisiert und der Leser für das Spiel der Allegorien vorbereitet. Die Einzelstellenerläuterungen - mit Klärungen der theologischen und poetologischen Sachverhalte - konfrontieren Eichendorffs Wortlaut mit wörtlichen Übersetzungen. Es dürfte interessant sein zu sehen, wie Eichendorff Calderóns Rationalität in sein eigenes, spätromantisches Idiom verwandelt. Auch ideologiegeschichtlich ist die Publikation dieser katholischen Lehrstücke während der Zeit preußischer Kulturhegemonie aufschlußreich.