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series: Studien zur Internationalen Geschichte
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Studien zur Internationalen Geschichte

  • Herausgegeben von: Eckart Conze , Julia Angster , Simone Derix , Marc Frey , Kiran Klaus Patel und Johannes Paulmann
eISSN: 2190-1805
ISSN: 2190-149X
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"Internationale Geschichte" stellt eine zentrale Dimension der Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts dar. Sie umfasst Beziehungen zwischen den Staaten und Gesellschaften ebenso wie Prozesse ihrer Vernetzung und wechselseitigen Durchdringung im Zeichen beschleunigter Kommunikation und wachsender Interdependenz. Die Studien zur Internationalen Geschichte wollen das Verständnis der internationalen Dimension von Geschichte fördern. Sie greifen auf, was die systematischen Sozialwissenschaften zur Erklärung der internationalen Beziehungen bereitstellen, und tragen mit empirisch dichten Untersuchungen zur Präzisierung theoretischer Einsichten bei.

Die Studien zur Internationalen Geschichte werden herausgegeben von Eckart Conze, Julia Angster, Simone Derix, Marc Frey, Kiran Klaus Patel und Johannes Paulmann.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 60 in dieser Reihe

Was verstanden die Regierungen Frankreichs, Großbritanniens und Deutschlands sowie die Europäische Kommission unter dem Begriff „Europäische Union“ als sie Anfang der 1990er Jahre zur Gründung eben jener Union schritten? Ausgehend von dieser Leitfrage untersucht die Studie konkurrierende Unionskonzepte am Vorabend des Vertrags von Maastricht.

Sie führt dabei das Konzept der „Imaginäre“ in die europäische Integrationsgeschichte ein und argumentiert, dass sich die Unionskonzepte zwar an den gleichen Vorstellungsräumen ausrichteten, etwa dem „demokratischen Europa“, dem „Europa des Marktes“ oder dem „Europa der einen Stimme“. Jedoch projizierten die hier untersuchten Akteure auf diese Imaginäre ganz unterschiedliche Vorstellungen, die häufig von den jeweiligen politischen Systemen der untersuchten Länder, aber auch von politischen Ideologien geprägt waren. Je nach Perspektive sollte mit der Gründung der EU ein europäischer Bundesstaat ins Werk gesetzt oder der Intergouvernementalismus fest in der Institutionenordnung verankert werden; das Marktprinzip als Leitgedanke der Wirtschaftsintegration festgeschrieben oder die Europapolitik stärker an sozialen Erwägungen ausgerichtet werden; Europa auf der internationalen Bühne endlich geschlossen auftreten oder lediglich der Rahmen für die Verfolgung nationaler Außenpolitiken gesetzt werden.

Vor diesem Hintergrund kommt die Studie zu dem Schluss, dass der Vertrag von Maastricht eine beeindruckende Leistung des Interessenausgleichs darstellte, gleichzeitig jedoch die Unmöglichkeit aufzeigte, sich auf eine gemeinsame Zukunftsvision zu verständigen.

Buch Open Access 2026
Band 61 in dieser Reihe

Die im 21. Jahrhundert omnipräsente Rede von einer „multipolaren“ Welt hat eine lange Vorgeschichte. Als Richard Nixon im Februar 1972 die Volksrepublik China als erster US-Präsident besuchte, titelte der Spiegel „Weltmacht China“. China saß seit 1971 im UN-Sicherheitsrat und diplomatische Beziehungen wurden auch für westliche Staaten zur neuen Normalität. Nun schien sich zu bestätigen, was in den langen 1960er-Jahren diskutiert wurde: ein Aufstieg Chinas zur „Weltmacht“ in einer anbrechenden „multipolaren“ Mächteordnung oder einem „großen Dreieck“. Der „Kalte Krieg“ galt als hochpolarisierte Phase des Ost-West-Konflikts zunehmend als abgeschlossen. Aufgeworfen war die Frage, wohin sich die verändernde Welt entwickeln werde. Der Ost-West-Konflikt schien zu bleiben, wenn auch flankiert durch neue globale Problemlagen. Doch die emphatische Betonung des „weltpolitischen“ Umbruchs durch das Hinzutreten Chinas, potenziell aber auch Japans und des geeinten Westeuropas wich bald Ernüchterung. So geriet diese erste Debatte über eine „multipolare“ Zukunft zunehmend aus dem Blick.
China hatte Zeitgenossen lange als fremd, totalitär und radikal gegolten, aber auch als bedrohliche Macht mal an der Seite, mal im Rücken der Sowjetunion. Das Nebeneinander von ständig festgestelltem Unwissen über das Land hinter dem „Bambusvorhang“, die Erwartungen einer kommenden „Weltmacht“ und später eines „Zukunftsmarktes“ machten die Volksrepublik zu einer produktiven Unbekannten, lud zu weitreichenden Spekulationen und zur fundierten Beschäftigung gleichermaßen ein.
Andreas Plöger beleuchtet in seiner diskurshistorischen Studie Weltordnungsdiskurse und konkret das Sprechen über „Weltpolitik“ am Beispiel Chinas, die Einführung neuer Begriffe von der „Polarität“ bis zur „Supermacht“ sowie die Wissensproduktion über die Volksrepublik in den 1960er- und 1970er-Jahren.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 59 in dieser Reihe

Die völkerrechtliche Regulierung des Waffenhandels war während der ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts ein zentrales Thema internationaler Abrüstungspolitik. Die Studie untersucht, warum das internationale Geschäft mit Rüstungsgütern zum Gegenstand gesellschaftlicher Debatten und internationaler Verhandlungen wurde, was die Regulierungsbemühungen und -forderungen über die internationale Politik des frühen 20. Jahrhunderts aussagen und inwiefern sie sie veränderten. Dabei nimmt sie die Regierungen sowohl der Großmächte als auch mindermächtiger Staaten, Experten beim Völkerbund, Friedensaktivist*innen und Gewerkschaften in den Blick. Sie zeigt, dass in den Auseinandersetzungen um Waffenhandelsregulierungen zweierlei verhandelt wurde: Erstens ging es darum, imperiale Hierarchien durchzusetzen, aufrechtzuerhalten oder infrage zu stellen. Zweitens ging es um das Machtgefüge in den Gesellschaften der industrialisierten Staaten, das sich im Zuge der imperialen Expansion veränderte. Der Aufstieg privater Rüstungsunternehmen fachte Debatten darüber an, wie kapitalistische Wertschöpfung die Gestaltung internationaler Politik prägte und welchen Einfluss sie auf Fragen nach Krieg und Frieden hatte.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2025
Band 58 in dieser Reihe

In den Jahren 1880 bis 1914 suchten radikalisierte politische Gruppierungen weltweit mit Anschlägen und Attentaten öffentliche Aufmerksamkeit auf ihre Anliegen zu lenken. Ihre Gewaltakte lösten globale Reaktionen aus: Sowohl die Medien als auch die Politik bis hin zu politischen Aktivistinnen und Aktivisten rezipierten die Nachrichten über die Gewalt, äußerten ihren Abscheu oder ihre Bewunderung.

Die Arbeit erzählt die Globalgeschichte des Terrorismus ausgehend vom Russischen Reich und damit von einem Staat, der um 1900 zum Dreh- und Angelpunkt globaler Debatten über Ursachen, Konsequenzen und Legitimität terroristischer Gewaltformen wurde. Bis heute gilt das Russische Reich als Ursprungsland des modernen Terrorismus. Global war das erste Zeitalter des Terrorismus vor allem in der medialen Vermittlung und im Bewusstsein der Zeitgenoss:innen. Politische Gewalt löste staatliche und mediale Reaktionen aus, die weit über den Horizont der Erwartungen der Attentäterinnen und Attentäter hinausreichten. Die Debatten im Anschluss an die Gewaltakte verweisen damit auf tiefe innergesellschaftliche und internationale Konflikte in den letzten Jahrzehnten vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges.

Die preisgekrönte Studie leistet einen wichtigen Beitrag zur Gewaltforschung, zur internationalen und globalen Geschichte sowie zur Geschichte transnationaler medialer und emotionaler Vernetzungen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2024
Band 57 in dieser Reihe

Von den Kriegen im zerfallenden Jugoslawien bis zum Bürgerkrieg in Sierra Leone – "Corporate Warriors" traten in nahezu allen relevanten Konflikten nach Ende des Kalten Krieges auf. Seit den 1990er Jahren war deswegen klar, dass Private Military Companies ein Bestandteil neuartigen Konfliktgeschehens geworden waren. Die Geschichte dieses Gewaltakteurs reicht jedoch weiter zurück. Diese Arbeit rekonstruiert erstmals die Geschichte der ersten Generation von Private Military Companies, ausgehend von ihrem Ursprung während der Dekolonisierung. Zwischen den zerfallenden Strukturen des britischen Empires im Kontext des Kalten Krieges und der Entstehung der Private Military Companies existierte eine Verbindung. Diese Entstehung privatisierter Gewalt war mit der Veränderung von Staatlichkeit, die sich innerhalb der globalen Umbrüche der internationalen Ordnung des 20. Jahrhunderts vollzog, aufs engste verknüpft. Die Privatisierung des Krieges stellt ein bisher wenig beachtetes Element in der Entstehung der postimperialen Staatenordnung und der Geschichte des Kalten Krieges dar.

Buch Open Access 2023
Band 56 in dieser Reihe

Dieses Buch befasst sich mit Globalisierungsprozessen, den sie treibenden Dynamiken und ihren Widersprüchen. Es sucht diese empirisch zu fassen und stellt so gängige Periodisierungen „der Globalisierung“ auf den Prüfstand. Dazu untersucht die Studie die Genese der infrastrukturellen, konzeptionellen und methodischen Grundlagen internationaler Wirtschaftsstatistik zwischen 1850 und 1950 und fragt nach den Folgen, die deren Rezeption für die Wahrnehmung globaler Zusammenhänge hatte. Analysiert werden maßgebende Akteure, deren Motive und die von ihnen verwendeten Mittel, grenz- und kontinentüberschreitende ökonomische Beziehungen zähl- und so die „Weltwirtschaft“ sichtbar zu machen. Deutlich wird, dass es ab dem Ersten Weltkrieg beschleunigte Globalisierungsprozesse im materiellen Sinne brauchte, um jene „De-Globalisierungsprozesse“ sicht- und verhandelbar zu machen, die die 1920er und 1930er Jahre für Zeitgenossen und spätere Beobachter prägten. Zugleich zeigt das Buch, wie wirtschaftsstatistische Ländervergleiche einer Weltwahrnehmung den Weg ebneten, die den Globus als Summe formal gleichartiger Länder imaginierte, welche sich in erster Linie hinsichtlich ihres sozioökonomischen Entwicklungsstandes voneinander unterschieden.

Buch Open Access 2023
Band 54 in dieser Reihe

Mit der Dekolonisation nahm die Bildungsmigration aus Afrika in den Globalen Norden schlagartig zu. Internationale Stipendienprogramme gewannen im Kontext des Kalten Krieges an Bedeutung. Aber auch für die Entwicklungspläne postkolonialer Staaten stellten sie ein wichtiges Instrument dar. Am Beispiel der berufspraktischen Bildungskooperation zwischen Ghana und den beiden deutschen Staaten zeigt Jana Otto auf der Grundlage ghanaischer und deutscher Quellen, welche Ziele alle drei Staaten dabei verfolgten und wie sich Konzepte, Herangehensweisen und Machtverhältnisse im Laufe der Zeit wandelten. Sie zeichnet nach, welche Interessen die ghanaischen Fachkräfte mit ihrer Teilnahme an den Fortbildungsprogrammen verbanden und welche Handlungsspielräume sie besaßen. Die transnationale Verflechtungsgeschichte erschließt nicht nur das bislang vernachlässigte Feld der berufspraktischen Bildungskooperation, sondern bereichert auch die ghanaische Zeitgeschichtsschreibung um neue Einsichten.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2023
Band 55 in dieser Reihe

Wie lässt sich Widerstand historiographisch beobachten? Die vorliegende Arbeit wählt eine praxistheoretische Perspektive und einen interdisziplinären Ansatz, um die Dynamiken von Herrschaftspraxis und Widerstand am Beispiel des politischen Transformationszeitraums von 1902–1910 in der Kapkolonie aufzuzeigen.

Die Autorin zeigt, wie radikalisierende administrative Ausgrenzungs- und Entrechtungsstrategien auf taktisches Handeln rassistisch marginalisierter Menschen trafen. Die Aktivist*innen werden in einem breiten Spektrum politischer Vorstellungen, Handlungsweisen und Taktiken verortet; ihr Kampf galt nicht nur den konkreten Praktiken der Ausgrenzung und Entrechtung, sondern auch den Bedeutungskategorien, die diese ermöglichten. Über Praktiken der Repräsentation und Mobilisierung wurde ein vielstimmiger Widerstand gegen das kolonialstaatliche System Weißer Vorherrschaft organisiert.

Die Relevanz der Arbeit liegt nicht nur in der sehr eindringlichen Quellenarbeit zu einer bislang wenig beachteten, aber folgenreichen Epoche der südafrikanischen Geschichte, sondern auch in der methodischen Konzeptionierung, die von soziologischen, literatur- und medienwissenschaftlichen Zugängen bereichert wird.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 53 in dieser Reihe

Die beiden „Ölschocks" von 1973/74 und 1979/80 waren nicht nur zentrale wirtschaftliche Ereignisse, sondern übten entscheidenden Einfluss auf die zeitgenössischen Debatten um eine grundlegende Reform, wenn nicht gar Revolution, der Weltwirtschaftsordnung aus.

Das vorliegende Buch untersucht die Ölkrisen erstmals nicht allein mit Blick auf die Industriestaaten der nördlichen Hemisphäre, sondern fragt gleichberechtigt nach ihren Folgen für die Staaten des Globalen Südens. Die Studie argumentiert, dass die Ölkrisen der OPEC die notwendigen Machtmittel in die Hand gaben, um die Forderung nach einer Neuen Weltwirtschaftsordnung 1974 erfolgreich auf einen Spitzenplatz der internationalen Agenda zu setzen. Gleichzeitig führte die Belastung der Ökonomien zahlreicher „Entwicklungsländer" durch die massiven Ölpreissteigerungen jedoch mittelfristig zum Auseinanderbrechen der Solidarität der Dritten Welt und damit zum faktischen Ende des Reformprogramms in den frühen 1980er Jahren.

Auf der Basis von Quellen aus Archiven in Afrika, Amerika, Asien und Europa ergänzt das Buch die existierenden auf Europa zentrierten Studien zur Geschichte der Nord-Süd-Beziehungen, der Ölkrisen und der 1970er Jahre im Allgemeinen.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2022
Band 52 in dieser Reihe
Die Frage nach Besitz und Nutzung des Ozeans birgt gewaltiges Konfliktpotential, ist doch das Meer nicht nur Nahrungsquelle, sondern auch Wirtschaftsfaktor und Gegenstand geopolitischer Ansprüche. Erstmalig untersucht die Autorin aus historischer Perspektive die Verhandlungen und Debatten während der dritten UN-Seerechtskonferenz, die sich innerhalb des Spannungsfelds gegensätzlicher Vorstellungen von Verteilungsgerechtigkeit und globalem Ressourcenmanagement bewegten. Sie verbindet die Analyse des Konferenzgeschehens mit einem akteurszentrierten Mehr-Ebenen-Ansatz, um die Bedeutung und Wirksamkeit der unterschiedlichen Wahrnehmungen mariner Ressourcen herauszuarbeiten, die den Umgang mit den Meeren und die Ocean Governance bis heute prägen. Als Akteure nimmt sie dabei insbesondere den Staatenverbund der Entwicklungsländer G77, die deutsche Hochseefischerei und die Meeresaktivistin Elisabeth Mann Borgese in den Blick. Die Seerechtskonferenz erscheint somit als ein Lehrstück für die Akteurs- und Interessenkonstellationen zwischen Staaten, Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf internationalen Konferenzen. Zugleich unterstreicht die Studie das Potential maritimer Geschichte für umwelt-, wirtschafts- und globalhistorische Fragestellungen.
Buch Open Access 2022
Band 51 in dieser Reihe

Die marokkanische Stadt Tanger liegt an der Straße von Gibraltar, auf der Schwelle von Europa und Afrika, Orient und Okzident. Hier gründeten Diplomaten aus bis zu 13 verschiedenen Staaten ab Mitte des 19. Jahrhunderts internationale Organisationen, die die Basis für eine von 1923 bis 1956 bestehende Sonderverwaltungszone bildeten. Die Internationalisierung der Stadt wird von der Autorin nicht nur in die Kolonialgeschichte Marokkos eingeordnet, sondern selbst als eine spezifische Form der kolonialen Herrschaft, als "geteilter Kolonialismus", konzeptualisiert. Diesen untersucht sie über einen Zeitraum von rund 100 Jahren und anhand stadtplanerischer Infrastrukturprojekte wie dem Bau von Kanalisation und Schlachthaus. Auf diese Weise wird am Beispiel der Stadt Tanger sichtbar, wie sich globale und lokale Entwicklungsprozesse gegenseitig bedingten und einen klar definierten Raum nachhaltig prägten. Erstmals konnte die Autorin für diese Studie weit verstreute Akten aus den Archiven internationaler Organisationen zusammentragen und mit dem Ansatz der transnationalen Geschichte auswerten.

Daniela Hettstedt erhielt 2020 für ihre Studie den Dissertationspreis der "Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung".

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 50 in dieser Reihe
Der südafrikanische Ministerpräsident Hendrik Verwoerd wird von vielen als "Architekt der Apartheid" eingeschätzt. In Wirklichkeit lag seine Stärke vor allem darin, die Ideen anderer zur Rassentrennung in ein scheinbar kohärentes und logisches System zu bringen. Dabei war er keineswegs ein kolonialer Konservativer, sondern ein autoritärer Modernisierer, der Apartheid als zukunftweisendes Konzept verstand. In dieser Untersuchung wird erstmals Verwoerds akademische Karriere als promovierter Psychologe mit seiner politischen Laufbahn in Verbindung gebracht, wodurch die Kontinuitäten in seinem Denken sichtbar werden. Im Zentrum der Arbeit, die auf umfangreichen Archivstudien beruht, steht das politische Denken Verwoerds, das sich durch Rigidität und Inflexibilität auszeichnete. Der Psychologe wie der Rassenpolitiker hatte ein starkes Bedürfnis nach eindeutigen Zuordnungen, die er als "logisch" konsistent zu präsentieren wusste. Darüber hinaus werden seine Versuche, Südafrika zu einer regionalen Großmacht zu entwickeln sowie die wachsende außenpolitische Isolation Südafrikas behandelt, die ihrerseits ein Resultat der Repression gegen politische Gegner und gegen die schwarze Bevölkerungsmehrheit war.
Buch Open Access 2021
Band 49 in dieser Reihe
In den 1960er Jahren wurde „Entwicklung“ zu einem universalen Ziel und umkämpften Politikfeld im Spannungsverhältnis von Kaltem Krieg, Dekolonisierung und konkurrierenden Sozialismen. Die Regierung Tansanias setzte beim Aufbau eines eigenständigen Afrikanischen Sozialismus auch auf Expertise, Kredite und Stipendien aus Ost und West. Diese Unterstützung galt als Notwendigkeit, aber auch als Bedrohung, konnte es sich beim Entwicklungspersonal aus kapitalistischen und kommunistischen Ländern doch immer um „trojanische Pferde“ handeln. Wie übersetzten sich die Rivalitäten und konkurrierenden Ideen tatsächlich in die Praxis? In globalhistorischer Perspektive diskutiert dieses Buch Felder, Akteure und konkrete Arenen der Entwicklungsarbeit anhand der entwicklungspolitischen Verflechtungen zwischen Tansania und den beiden deutschen Staaten. Auf der Grundlage umfangreicher neu erschlossener Aktenbestände in deutschen und tansanischen Archiven sowie über 100 Interviews zeichnet es die Handlungsspielräume in der globalen Entwicklungsarbeit multiperspektivisch nach und zeigt auf, wie visionäre Zukunftsentwürfe in Politik und Alltag immer mehr dem Primat ökonomischer Krisenbewältigung wichen.
Buch Open Access 2020
Band 48 in dieser Reihe
Die Pariser Friedenskonferenz im Jahr 1919 gilt als Schlüsselmoment politischer Reorganisation nach dem Ersten Weltkrieg. Sie führte zur Gründung des Völkerbundes als neues Zentrum internationaler Beziehungen. Im Mittleren Osten besiegelte sie zeitgleich die Aufteilung des Osmanischen Reiches, welche in eine nationale Widerstandsbewegung und die Schaffung der ‚Neuen Türkei‘ mündete. Internationale und regionale Umbruchprozesse rückt Carolin Liebisch-Gümüş in ihrer Studie eng zusammen. Im Zentrum stehen die Akteure der türkischen Nationsbildung – Intellektuelle, Aktivisten und Staatsmänner. Die Autorin analysiert, wie diese nationalistische Elite ihr politisches Projekt mit Ideen und Strukturen verknüpfte, die im Völkerbund verankert waren. Imperialistische Machtgefälle auf internationaler Ebene sind ebenso Teil dieser Verflechtungsgeschichte wie die Zentrierung von Macht und die Marginalisierung von Minderheiten auf nationaler Ebene. Auch die Frage nach alternativen Vorstellungen von Internationalismus auf Seiten türkischer Akteure wird beleuchtet. Die Studie eröffnet eine globalhistorische Perspektive, die über diplomatische Beziehungen hinausreicht und komplexe Zusammenhänge zwischen nationaler und globaler Ordnung aufzeigt.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2020
Band 47 in dieser Reihe
Mit dem Begriff „Francophonie“ wird meist die Sprachpolitik Frankreichs ab den 1960er Jahren assoziiert. Ihre eigentliche Prägekraft als politisches Projekt entfaltete sie jedoch vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur Dekolonisierung. Sprache und Sprachpolitik waren zum einen ein sensibler Seismograph französischen Selbstverständnisses. Zum anderen wurden sie zu einem politisch-kulturellen Ordnungsinstrument, das auf die Etablierung und Verbreitung von Normen und Vorstellungen sowie die Herstellung gesellschaftlicher Integration und politischer Kohäsion zielte. Von Beginn an war es in gleichem Maße nach innen wie nach außen gerichtet.
Das Buch untersucht die Genese und Weiterentwicklung der Francophonie, nimmt ihre zentralen Akteure, Ideen und Praktiken in den Blick und untersucht ihre konkrete Ausgestaltung. Im Zentrum steht das komplexe Wechselspiel zwischen dem französischem Nationalstaat, seinem Imperium und der internationalen Politik. Damit werden diese häufig getrennt voneinander behandelten Dimensionen französischer Geschichte konsequent aufeinander bezogen. Zugleich wird der anglophone Schwerpunkt der Imperial- und Globalgeschichte um einen zentralen Aspekt des „French Imperial Nation-State“ ergänzt.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 46 in dieser Reihe

Warum engagierten sich zahlreiche Westeuropäer im Kalten Krieg für die Sowjetunion? Waren dies von Moskau gesteuerte ideologisch verblendete Kommunisten? Inwiefern förderten sie tatsächlich den kulturellen und gesellschaftlichen Austausch? Sonja Großmann analysiert erstmals vergleichend die Entwicklung sowjetischer Freundschaftsgesellschaften in Frankreich, Großbritannien und der Bundesrepublik vom Zweiten Weltkrieg bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion. Von diesen gesellschaftlichen Akteuren ausgehend eröffnet das Buch neue Perspektiven auf die Formen und Methoden sowjetischer Selbstdarstellung gegenüber dem Ausland, auf das Zusammenspiel staatlicher und gesellschaftlicher Akteure über den ,Eisernen Vorhang' hinweg und auf kommunistische Organisationen im Westen. Das Bild der Sowjetunion in den verschiedenen Ländern spielt ebenso eine Rolle wie konkrete Felder des kulturellen Austausches in Kunst und Wissenschaft, Tourismus oder Städteverbindungen. Das Buch liefert einen innovativen Beitrag zur Internationalen Geschichte, indem es ost- und westeuropäische Geschichte, Diplomatie- und Kulturgeschichte sowie top-down mit bottom-up Ansätzen zusammenführt.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 45 in dieser Reihe
Die Vorstellung einer "Bevölkerungsexplosion" in der „Dritten Welt“ entstand am Übergang von Kolonial- und Imperialpolitik zur internationalen Steuerung von Entwicklungsprozessen. Maria Dörnemann untersucht auf dieser Grundlage die Konstruktion von Bevölkerung und damit verknüpfter politischer Praktiken in Kenia durch lokale, nationale und internationale Akteure für die lange Dauer der 1930er bis in die 1980er Jahre. Sie zeigt, inwiefern sich die Produktion bevölkerungspolitischen Wissens, deren Umsetzung in konkrete Programme und die Entwicklungsvisionen für Kenia zwischen ländlicher Entwicklung und Modernisierung wechselseitig bedingten.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2019
Band 44 in dieser Reihe
Das Bild der französischen Präsidentschaft zwischen „Zweitem Kalten Krieg“ und deutscher Wiedervereinigung ist in der Forschung bislang von großer Ambivalenz geprägt. Die Studie erforscht erstmals die politischen Handlungsstrategien von François Mitterrand und seiner außenpolitischen Regierungsmannschaft zwischen „Zweitem Kalten Krieg“ und deutscher Wiedervereinigung. Mit dem Ende der Entspannung zwischen Ost und West, Blockierungen in der europapolitischen Zusammenarbeit und transatlantischen Konflikten wurde der Übergang von den 70er zu den 80er Jahren von Zeitgenossen als umfassende Krise empfunden. Zudem trat François Mitterrand das Amt des französischen Präsidenten in der Erwartung eines gewaltigen politischen Umbruchs an: Er ging davon aus, dass die Sowjetunion auf mittelfristige Sicht zu geschwächt sein würde, um die Dominanz über ihr Imperium aufrecht zu erhalten. In den 1980er Jahren entwickelte die équipe Mitterrand Ideen und Konzepte zu einer umfassenden Neustrukturierung der internationalen Staatenwelt. Erstmals werden in der Studie systematisch emotionshistorische Ansätze genutzt, um politische Handlungsstrategien zu erforschen. Auf diese Weise gelingt es aufzuzeigen, mit welchen Strategien Akteure der internationalen Beziehungen Auswege aus Konfrontationen eröffnen. Anhand der neuen empirischen Erkenntnisse zur französischen Außen- und Sicherheits- und Europapolitik wird durch die Weiterentwicklung methodischer Instrumentarien dargelegt, wie sich Emotionen im Kontext internationaler Beziehungen erforschen lassen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 43 in dieser Reihe
Schutz scheint ein archaisches Konzept zu sein, das im Widerspruch zu einer internationalen Gemeinschaft aus gleichen, souveränen Staaten steht. Doch das 19. Jahrhundert, in dem der moderne Staat seine entscheidende Prägung erhielt, war zugleich das Zeitalter imperialer Schutzrhetorik und -herrschaft. Europäische Imperien erstreckten sich über nahezu den gesamten Globus. Diese legitimierten ihre Herrschaftsansprüche sowohl gegenüber Beherrschten als auch gegenüber der internationalen Gemeinschaft mit erbrachten Schutzleistungen. Zentrale Strategien waren universalistische Ideologien wie die Pax Britannica, die Schutz für die Einordnung in ein imperiales System versprachen. In den Außenbeziehungen wirkten diese imperialen Schutzvorstellungen auf das Völkerrecht ein und schufen in der Praxis der Diplomatie neue völkerrechtliche Status, die den herkömmlichen Vorstellungen einer vollständigen Souveränität widersprachen. Die Studie untersucht, sowohl wie und warum diese Formen entstanden sind, als auch wie durch sie das komplexe Verhältnis von Protektion und Souveränität neu erdacht worden ist. Dadurch leistet sie einen Beitrag zur Internationalen Geschichte, zur Kolonial- und Imperiengeschichte und zur Geschichte des Völkerrechts.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 42 in dieser Reihe

„Versailles" und die Verrechtlichung der internationalen Politik

Bei keinem anderen Frieden der neuzeitlichen Geschichte spielte die Berufung auf Recht und Gerechtigkeit eine so prominente Rolle wie nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Im Gegensatz zu bisherigen Darstellungen, die sich vornehmlich auf eine Demütigung Deutschlands durch das „Versailler Diktat" konzentrieren, bietet diese breit angelegte Neuinterpretation der gesamten Pariser Friedenskonferenz von 1919/20 ein differenziertes Bild. Marcus Payk kann anhand zahlreicher Beispiele nachweisen, welche politische Kraft, aber auch welche unkontrollierbare Eigenlogik völkerrechtlichen Argumenten und Akteuren während der Friedensverhandlungen zukam. Erst durch die Berücksichtigung der normativen Erwartungen der Vorkriegs- und Kriegszeit werden die Friedensabkommen mit Deutschland, Österreich, Ungarn, Bulgarien und dem Osmanischen Reich verständlich. Die Untersuchung ordnet den Friedensschluss damit in längerfristige Tendenzen einer Verrechtlichung der internationalen Politik ein und fordert zugleich dazu auf, über die Möglichkeiten und Grenzen des Völkerrechts nachzudenken.

 

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2018
Band 39 in dieser Reihe
Die sandinistische Revolution führte zwischen 1977 und 1990 zu einem Boom transnationaler Solidarität mit Nicaragua. Allein in der Bundesrepublik engagierten sich zeitweise über 300 Gruppen aus dem linken Spektrum sowie aus christlichen und liberalen Kreisen für die Ziele der Sandinisten.
Ein Schlüssel zum Verständnis der Nicaragua-Solidarität liegt im erfolgreichen Aufbau eines transnationalen Netzwerks, über das Informationen, mentale Bilder und Aktivisten zwischen beiden Ländern zirkulieren konnten. Besonders die Vorstellungen, die unter den Solidaritätsbewegten zu Nicaragua kursierten, entfalteten ein enormes Identifikations- und Motivationspotenzial. An der Konstruktion solcher Projektionen waren die Sandinisten durch ihre intensive transnationale Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich beteiligt. Mit Praktiken wie der Projektförderung oder den Solidaritätsbrigaden ermöglichten sie den Aktivisten, selbst an der sandinistischen Revolution teilzuhaben bzw. ihre Gefährdung durch die Politik der US-Regierung persönlich zu erfahren.
Basierend auf Archivrecherchen und Interviews in Deutschland und Nicaragua untersucht die Dissertation transnationale Netzwerke und Praktiken der Solidarität unter besonderer Berücksichtigung nicaraguanischer Agency.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 38 in dieser Reihe

Polenreisen waren nach 1945 Fahrten in ein meist unbekanntes "Ostblockland", das auf tragische Weise eng mit der deutschen Vergangenheit verknüpft ist. Corinna Felsch ist es gelungen, eine umfangreiche Sammlung privater Reiseberichte zusammenzutragen, die sehr unterschiedlich motivierte Polenreisen dokumentieren. Die Autorin zeigt auf, welche Bedeutung die Vergangenheit bei der Begegnung mit dem Land und seiner Bevölkerung hatte und wie sich die Reise auf die Geschichtsbilder der Reisenden auswirkte. Es gelingt ihr, auf die Ebene individueller Wahrnehmungen und Bewertungen der Vergangenheit vorzustoßen. Dabei wird deutlich, in welchem Maße die Geschichtswahrnehmungen der Reisenden in Polen durch vorgängige deutsche Diskurszusammenhänge geprägt wurden. Trotz starker Abweichungen von den polnischen Geschichtsbildern erlebten die Reisenden eine Thematisierung der Vergangenheit im Kontakt mit der polnischen Bevölkerung zumeist als unproblematisch, ja versöhnend; abweichende Geschichtsinterpretationen wurden von ihnen übersehen. Die Studie zeigt, dass die unterschiedlichen Geschichtsbilder von sehr begrenzter Bedeutung und Wirkung für die je gegenwärtige und gegenwartsbezogene Entwicklung der privaten deutsch-polnischen Beziehungen sind.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 37 in dieser Reihe

Die Bewegung Bündnisfreier Staaten gilt als Unikum in der Geschichte der Dekolonisation, der Süd-Süd-Kooperation, des Kalten Krieges und des Nord-Süd-Konfliktes. In ihr haben sich im Laufe des 20. Jahrhunderts nahezu alle asiatischen, afrikanischen und lateinamerikanischen Staaten zusammengeschlossen, um ihren weltpolitischen Interessen größeres Gewicht zu verleihen. Mit 120 Mitgliedsstaaten stellt sie nach den Vereinten Nationen eine der größten internationalen Organisationen der Gegenwart dar.
Jürgen Dinkel analysiert in dieser Studie erstmals die gesamte Geschichte der Bewegung seit der Zwischenkriegszeit als spezielle Reaktion des "globalen Südens" auf den Wandel der internationalen Beziehungen. Dabei werden Brüche und Kontinuitäten im globalen Vernetzungsprozess sichtbar und die Geschichte internationaler Beziehungen aus einer außereuropäischen Perspektive betrachtet.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2015
Band 36 in dieser Reihe

Können Geschichtsschulbücher zu einer Annäherung der Völker Europas beitragen? Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde diese Frage vielerorts positiv beantwortet, sodass zahlreiche grenzübergreifende Schulbuchgespräche zustande kamen. In seiner Studie liefert Romain Faure die erste systematische Kartographie der internationalen Schulbuchrevision in Ost- und Westeuropa zwischen 1945 und 1989. Er zeigt, dass es neben den bekannten Schulbuchkommissionen zwischen der Bundesrepublik und Frankreich bzw. Polen etliche, bisher unerforschte Revisionsprojekte gegeben hat. Zugleich nimmt er die Akteure der Schulbuchgespräche in den Blick und zeichnet ihre dichte Vernetzung nach. Er legt dar, dass die Revisionsdiskurse und -praktiken im geteilten Europa breit zirkulierten und auf bisweilen überraschende Weise konvergierten. Dabei berücksichtigt er stets den vielschichtigen Kontext der Ost-West-Konfrontation und der verschiedenen europäischen Integrationsprozesse und leistet somit einen originellen Beitrag zur Geschichte der europäischen Kulturdiplomatie nach 1945.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 35 in dieser Reihe

Von der Öffentlichkeit kaum beachtet entstand in Westeuropa seit den frühen 1950er Jahren eine informelle „Internationale der Konservativen“. aus mehreren, personell und geistig eng verflochtenen transnationalen Elitezirkeln Johannes Großmann rekonstruiert die sich kreuzenden Lebenswege namhafter konservativer Politiker, Unternehmer und Publizisten. Er analysiert ihre Bemühungen um eine internationale Sammlung, ihren Einfluss auf Entscheidungsprozesse, ihren Beitrag zur Europäisierung des politischen Denkens und ihren bemerkenswerten ideologischen Wandel im Zeitraum zwischen 1945 und dem Ende des Kalten Krieges. Das Ergebnis ist eine methodenbewusste Sozial- und Kulturgeschichte des Politischen, die mit dem Bruno-Heck-Wissenschaftspreis ausgezeichnet wurde.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2014
Band 34 in dieser Reihe
Gipfeltreffen der G8 sind bis heute Ereignisse, die in der internationalen Presse viel Aufmerksamkeit erwecken. Ihre Entstehung als G7-Gipfel (in Zeiten des „Kalten Krieges“ noch ohne Russland) geht zurück auf die ökonomischen und politischen Krisen der 1970er Jahre. Enrico Böhm rekonstruiert, welche Erwartungen und Funktionen sich mit den Gipfeln verbanden. Zugleich sind diese Gipfel Indikatoren für den Wandel von internationaler Politik in einer Zeit der intensivierten Globalisierung. Im Vergleich zu den übrigen Formen der zwischenstaatlichen Kooperation, legten die Gipfel ein ungewöhnlich starkes Gewicht auf die teilnehmenden Personen, die sich hier als leader der westlichen Welt präsentierten. Entsprechend konturiert der Autor die These, dass es sich bei den Gipfeln um ein Legitimierungsinstrument der Staats- und Regierungschefs handelte – ein heute wieder hoch aktuelles Phänomen. In seiner Analyse folgt Enrico Böhm einem innovativen Ansatz der erweiterten Politikgeschichte, der weit über nationale oder rein chronologische Darstellungsformen hinausgreift.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 33 in dieser Reihe
„Umweltsicherheit“ ist ein aktuelles wie gesellschaftspolitisch relevantes Thema – Thorsten Schulz-Walden geht es aus historiografischer Perspektive an. Keineswegs kam die Verbindung von Umwelt und Sicherheit erst mit Ende des „Kalten Krieges“ auf. Vielmehr zeigt der Autor, dass bereits um 1970 sicherheitspolitische Umweltkonzepte entstanden. Damals wie heute stellen grenzüberschreitende Umweltprobleme politische Grenzziehungen infrage und verlangen nach neuen Lösungsansätzen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 32 in dieser Reihe
Die Veröffentlichung von amerikanischen Depeschen auf der Plattform WikiLeaks hat den Widerstreit zwischen einem radikalen Publizitätsanspruch und der fortdauernden staatlichen Arkanpolitik wieder ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit gerückt. Peter Hoeres gelingt es in seiner Arbeit, diesen Antagonismus historisch zu unterfüttern. Er untersucht dafür die konfliktreiche Beziehung von Außenpolitik und Öffentlichkeit in den für die Bundesrepublik fundamentalen deutsch-amerikanischen Beziehungen im Kalten Krieg. Augenscheinlich wird das Wechselspiel von Arkanpolitik und Sichtbarmachung, Geheimhaltung und Leaking, außenpolitischen Akteuren und öffentlicher Meinung. Untersucht wird dieses Wechselspiel anhand der Auseinandersetzungen über die deutsche atomare Mitbestimmung, den Nichtverbreitungsvertrag, die amerikanische Truppenstationierung, den Devisenausgleich, die Beteiligung am Vietnamkrieg, die Neue Ostpolitik, den Jom-Kippur-Krieg und die Neuordnung des europäisch-amerikanischen Verhältnisses. Neben den Massenmedien integriert Hoeres die Demoskopie in ihrer arkanen wie in ihrer medialisierten Variante in seine Analyse der transatlantischen Beziehungen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2013
Band 31 in dieser Reihe
"Die Arbeit ist auf unnachgiebige Weise analytisch und zugleich ein Lesevergnügen. Während sie die historische Erinnerungsforschung grundsätzlich voranbringt, setzt sie neue Maßstäbe für eine politische Kulturgeschichte kolonialer Verhältnisse." Jürgen Osterhammel Algerien war Frankreichs wichtigste Kolonie, galt lange sogar als integraler Bestandteil der Nation. Formen symbolischer Politik spielten dabei eine zentrale Rolle. Denkmäler, Zeremonien, Orts- und Straßennamen überzogen das Land. Sie schufen einen öffentlichen Raum, den auch die Kolonisierten selbst nutzten, um die politischen und sozialen Strukturen der Kolonie neu zu verhandeln oder gar auszuhebeln. Auf der Basis von umfangreichem und gänzlich neuem Material aus algerischen und französischen Archiven erkundet Jan C. Jansen diese weite Erinnerungslandschaft vom Beginn der französischen Kolonisierung bis zum Vorabend des Unabhängigkeitskrieges. Am Schnittpunkt von lokaler und globaler Geschichte, der Analyse von Kulturtransfers und kollektiver Erinnerung, von Herrschaft und Widerstand in Imperien entwirft er ein dynamisches Bild der Kolonialgesellschaft, das sich jenseits einseitiger Lesarten verortet. Zugleich leistet er eine Einführung in die französisch-algerische Konfliktgeschichte, deren Auswirkungen bis heute reichen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2012
Band 30 in dieser Reihe
Internationale Geschichte hat sich im Zuge der Globalisierung zu einem lebhaften Feld der Geschichtswissenschaft entwickelt. 21 namhafte Vertreterinnen und Vertreter dieses Forschungsfeldes zeigen, wie sich die Phänomene internationaler Geschichte in den letzten zwei Jahrhunderten gewandelt haben und wie über sie geschrieben werden kann. Sie behandeln Kriege und Instrumente zur Friedenssicherung, staatliche und gesellschaftliche Akteure, globale und transnationale Entwicklungen, schließlich die Versuche, das Gesamtbild der internationalen Staaten- und Gesellschaftswelt ordnend zu erklären. Die Essays bieten eine Bilanz der Forschungen der letzten Jahre und regen mit begrifflichen und methodischen Präzisierungen zu ihrer Weiterentwicklung an. Mit Beiträgen von Eckart Conze, Simone Derix, Anselm Doering-Manteuffel, Jost Dülffer, Jörg Echternkamp, Jörg Fisch, Marc Frey, Jessica Gienow-Hecht, Christine Hatzky, Madeleine Herren, Friedrich Kießling, Ursula Lehmkuhl, Wilfried Loth, Holger Nehring, Jochen Oltmer, Jürgen Osterhammel, Kiran Klaus Patel, Johannes Paulmann, Niels P. Petersson, Wolfram Pyta, Matthias Schulz
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2012
Band 29 in dieser Reihe
Motor, Lokomotive, Tandem: Metaphern, die die Rolle der deutsch-französischen Beziehungen für den Prozess der europäischen Integration bezeichnen sollen, gibt es zahlreiche. Dennoch ist die Schrittmacherfunktion, die man Deutschland und Frankreich zuschreibt, nie systematisch auf empirischer Grundlage untersucht worden. Mit Willy Brandt und Georges Pompidou nimmt Claudia Hiepel zwei politische Akteure in den Blick, die im Kontext einer Umbruchphase in der Geschichte der Europäischen Gemeinschaft in den Jahren um 1970 agierten. In bilateralen Verhandlungen fanden die Protagonisten – trotz unterschiedlicher Prägungen und Konzeptionen – Auswege aus der Krise der Europäischen Gemeinschaft. Es gelang Ihnen, eine institutionelle Weiterentwicklung anzustoßen, deren Wirkung bis in die Gegenwart hinein reicht. Die Arbeit von Claudia Hiepel wurde mit dem Emile und Aline Mayrisch-Preis und dem Willy-Brandt-Preis 2011 zur Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung (Berlin) ausgezeichnet.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2012
Band 28 in dieser Reihe
Angola erlangte als einer der letzten afrikanischen Staaten 1975 seine Unabhängigkeit vom portugiesischen Kolonialreich. Die Dekolonisierung und Gründung der jungen Nation im südlichen Zentralafrika war das Ergebnis einer einzigartigen transatlantischen Kooperation, einer Süd-Süd-Verbindung zwischen Angola und Kuba. Kubas Regierung unterstützte die befreundete Unabhängigkeitsbewegung MPLA und förderte bis 1991 die angolanische Regierung nicht nur militärisch, sondern auch zivil. Christine Hatzky richtet mit ihrer Studie erstmals den Blick auf die zivile Kooperation und insbesondere auf die Zusammenarbeit im Bildungssektor. Deutlich wird, wie beide Regierungen über die Distanz des Atlantiks hinweg zusammenarbeiteten und dabei durchaus eigene Interessen über die Konfliktlage des Kalten Krieges zu stellen wussten. Neben der politischen und strukturellen Geschichte beleuchtet die Autorin insbesondere auch den Alltag der Bildungsarbeit, an der nicht weniger als 10.000 kubanische Lehrer und Pädagogen beteiligt waren.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 27 in dieser Reihe

Während des Ersten Weltkriegs waren Polen mehrheitlich nicht für ihr eigenes Land in den Krieg gezogen, sondern für die Teilungsmächte Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn, aber auch auf Seiten der Entente. Nach 1918 mussten die polnischen Veteranen daher für die staatliche Anerkennung ihrer Kriegsteilnahme in Erinnerungskultur und Sozialpolitik kämpfen. Sie nutzten dafür Kontakte und Wissen, die sie durch ihre Mitarbeit in internationalen Veteranenverbände (FIDAC, CIAMAC) gewannen. Sie kämpften für eine angemessene soziale Versorgung, aber auch gegen einen neuen Krieg – zumeist im Zwiespalt zwischen materiellen Interessen, staatlicher Selbstbehauptung und internationaler Verständigung. Julia Eichenberg zeigt unter Berücksichtigung der internationalen Einflüsse, wie sich Veteranenbewegung und der junge polnische Staat wechselseitig konsolidierten und entwirft so eine europäische Geschichte Polens in der Zwischenkriegszeit.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2011
Band 26 in dieser Reihe
Der Zweite Weltkrieg führte zu intensiven Diskussionen über die internationale Ordnung nach dem Krieg. Während die Nationalsozialisten eine ‚Neuordnung Europas‘ vorsahen und die Widerstandsbewegungen Pläne für ein Einigung Europas vorlegten, diskutierte man im Norden primär die Idee der "Vereinigten Staaten des Nordens". Jan Hecker-Stampehl analysiert die wichtigsten Integrationsideen und die "Norden-Vereine" in Dänemark, Schweden und Finnland als zentrale Akteure. Neben den politischen Entwürfen untersucht er auch kulturelle Konstruktionen des Nordens und Strategien zur Verbreitung der Integrationsideen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2010
Band 25 in dieser Reihe
Die Geschichte Europas ist reich an Bündnisschlüssen. Verbindungslinien laufen von Ost nach West, von Süden nach Norden, von West nach Nord …, treffen sich, überkreuzen sich, trennen sich wieder. Doch mit welcher Idee, mit welchem Verständnis, mit welchem Grad an Vertrauen oder Misstrauen wurden Bündnisse in der Geschichte Europas geschlossen? Katja Frehland-Wildeboer gibt Antworten auf diese Fragen, indem sie sich auf die Spur von 114 einschlägigen Vertragstexten begibt. Sie fächert das europäische Mächtesystem zwischen 1714 und 1914 auf und analysiert ergänzend einen breiten Fundus zeitgenössischer Äußerungen und Theorien zu Bündnissen. Die Studie ist ein wichtiger Beitrag zur Geschichte des Internationalen Systems im 18. und 19. Jahrhundert ebenso wie zur Diskussion um den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2010
Band 24 in dieser Reihe
Die koloniale Expansion Europas wurde seit ihren Anfängen von kritischen Stimmen begleitet, die als präzise Kolonialismustheorien zutage traten. Durch den Streit der Imperialismusgegner und -befürworter gewannen beide Seiten ein scharfes Profil. Benedikt Stuchtey untersucht die kommunikativen Kontexte der gelehrten Öffentlichkeiten der Kolonialmächte und bezieht dabei auch den amerikanischen Imperialismus vom 18. bis ins 20. Jahrhundert ein. Kolonialismuskritik kann im Zusammenhang transnationaler Verflechtungen von der europäischen Aufklärungsphilosophie bis zur pluralisierten Massenkommunikationsgesellschaft des 20. Jahrhunderts nachvollzogen werden.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2009
Band 23 in dieser Reihe
Seit wann gibt es in Deutschland das ganze Jahr über frisches Obst? Wie konnten einige Tonnen niederländischer Eier Anfang der 1960er Jahre die Hallstein-Doktrin als einem zentralen Pfeiler westdeutscher Außenpolitik zum Wanken bringen? Und wieso sieht man auf US-amerikanischen Straßen so wenige in Europa oder Japan hergestellte Lastwagen? All diese Fragen stehen im Kontext der Einigung des Agrarsektors unter den Vorzeichen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) seit den 1950er Jahren. Kiran Klaus Patel untersucht erstmals die Rolle der Bundesrepublik Deutschland bei der Entstehung der Gemeinsamen Agrarpolitik der EWG und schlägt dabei innovative Brücken zwischen der Erforschung des europäischen Integrationsprozesses und der Debatte über transnationale Geschichte. Die gängige Vorstellung über das europapolitische Engagement der Bundesrepublik wird dabei in ein völlig neues Licht gerückt.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2009
Band 22 in dieser Reihe
Westeuropäische Kaufleute genossen seit byzantinischen Zeiten umfassende exterritoriale Rechte im Levanteraum, darunter das Recht auf eine eigene, durch die Konsuln ausgeübte Gerichtsbarkeit. Dieses auf dem Prinzip der Personalität des Rechts anfänglich vom Sultan gewährte Privileg wurde vom späten 18. Jahrhundert an in ein einseitig konzipiertes Vertragswerk zwischen dem Osmanischen Reich und den europäischen Staaten überführt. Die Studie geht der Frage nach, inwieweit die in der Theorie unbestreitbare Souveränitätseinschränkung des Osmanischen Reichs sich in der Rechtspraxis der Konsulargerichte bestätigt findet. Anhand von Gerichtsakten rekonstruiert Johannes Berchtold die britische Rechtspraxis im 19. Jahrhundert und legt so den Blick auf die komplexen Rechts- und Machtverhältnisse in den Hafenstädten Smyrna und Konstantinopel frei.
Buch Nur in gedruckter Form 2009
Band 21 in dieser Reihe
Welche Rolle spielte das von Zeitgenossen oft als zu mächtig gescholtene, doch von "Realisten" der Internationalen Beziehungen als irrelevant verschmähte Europäische Konzert für die friedliche Konfliktregulierung nach den Napoleonischen Kriegen? Die in der Historischen Friedens- und Konfliktforschung angesiedelte Studie untersucht erstmals das Verhältnis von Normen und Praxis des vielfach missverstandenen "Sicherheitsrates" zwischen Wiener Kongress und italienischer Einigung. Matthias Schulz weist auf die wachsende Bedeutung von kollektiven Handlungsrepertoires, Verfahren und normativen Vorstellungen in der Staatengesellschaft des 19. Jahrhunderts hin. Erkenntnisse über die Einhegung der Machtpolitik durch Institutionenbildung sowie Vorzüge und Schwächen der direktorialen Tradition der Konfliktregulierung werden so einer Gegenwart nahe gebracht, die selbst vor der schwierigen Zukunftsaufgabe steht, ethnische und religiöse Spannungen sowie Ressourcenkonflikte friedlich zu entschärfen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2008
Band 20 in dieser Reihe
Deutsch-Französischer Parlamentspreis für Tim Geiger
Gegen 44 Mitbewerber konnte sich der 37-Jährige mit seiner Monografie "Atlantiker gegen Gaullisten" durchsetzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

In den 1960er Jahren entbrannten in CDU und CSU heftige Auseinandersetzungen über den außenpolitischen Kurs. Zwischen amerikanischer Entspannungspolitik und der Vision eines „europäischen Europas“ des französischen Präsidenten de Gaulle stritten Atlantiker und Gaullisten um das angemessene Verhältnis zu Washington bzw. Paris und um die Europa-, Sicherheits- und Deutschlandpolitik.
Soziokulturelle Umbrüche und die ungeklärte Kanzlernachfolge intensivierten diesen Konflikt, dessen ideengeschichtliche Wurzeln Tim Geiger ebenso aufzeigt wie die Abhängigkeit von den Verbündeten.
Auf breiter Quellenbasis werden außenpolitische Sachdifferenzen, persönliche Rivalitäten und Profilierungsbestrebungen der Protagonisten sowie konkurrierende parteiinterne Netzwerke dargelegt.

Pressestimmen
"Zunächst, und für seine gründliche Untersuchung höchst fruchtbar, ergründet Geiger die längerfristigen außenpolitischen Prägungen der maßgeblichen Protagonisten. Im weitgesteckten Rahmen der Jahre 1958 bis 1969 zielt er auf bemerkenswertem Quellenfundament sodann darauf ab, ,Entstehung, Entfaltung und Abklingen' der Kontroverse vom Ende der Ära Adenauer bis zur Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger analytisch zu erfassen..."
Ulrich Lappenküper, FAZ 10.09.2008 "

.... es lohnt sich, dieses Werk zu lesen."
Herbert Elzer, Historisch-Politisches Buch 56 (2008)

"Keiner hat dieses Thema so gründlich und quellengesättigt untersucht wie nun Tim Geiger in seiner umfangreichen Dissertation, die das Hauptaugenmerk auf den Streit um die deutsch-französischen Beziehungen während der Endphase der Ära Adenauer und der Regierungszeit von Ludwig Erhard legt. ... Mit seiner historiographischen Verzahnung von Partei- und Außenpolitik, von Weltanschauung und politischem Personal gelingt Geiger ein Beitrag zu einer modernen Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen."
Peter Hoeres, sehepunkte 8 (2008), Nr. 12

"L'ouvrage de Tim Geiger contribue à mieux comprendre les choix d'orientation, la genèse des bouleversements, le difficile rapprochement - plus qu'on ne l'admet généralement - du couple franco-allemand et bien sûr le souci, aujourd'hui encore, pour l'Allemagne réunifiée de trouver l'option médiane qui préseve les intérêts allemands en Europe en coopération avec la France tout en prenant soin de maintenir d'étroits rapports avec les États-Unis pour mieux affronter les défis et menaces du monde moderne."
(Übers. Silke Stammer: Der Band von Tim Geiger trägt zu einem besseren Verständnis für die Richtungsentscheidungen bei, für die Entwicklungsgeschichte der Umbrüche, für die - mehr als heute zugegeben wird - schwierige Annäherung des deutsch-französischen Tandems und natürlich für die bis heute bestehende Sorge des wiedervereinigten Deutschland, den optimalen Mittelweg zu finden...")
Jérôme Pascal, documents 5/6 Dezember 2008

"insgesamt ein mitunter spannender Blick auf die sechziger Jahre." Strategie und Technik, August 2008
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2009
Band 19 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2007
Band 18 in dieser Reihe
Inwieweit betrachteten sich führende Europapolitiker in der Nachkriegszeit als »Europäer«? Woran machte man eine solche Selbstverortung gegebenenfalls fest? Und welchen Einfluss übten Vorstellungen von europäischer wie nationaler Identität auf den Prozess der europäischen Integration aus? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie nach. Sie entwickelt zunächst ein analytisches Raster zur kollektiven Identität, um sich dann den Mitgliedern der parlamentarischen Versammlungen auf europäischer Ebene zuzuwenden und deren Diskurs über Europa und eine europäische Identität für die Jahre 1949 bis 1957 – der »experimentellen Phase« der Integration – zu untersuchen. Die kulturwissenschaftliche Perspektive der Identitätenforschung wird hierbei mit einem politikgeschichtlichen Ansatz zusammengeführt.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2006
Band 17 in dieser Reihe
Die Auflösung der europäischen Kolonialreiche und die Entstehung neuer unabhängiger Staaten in Afrika und Asien gehört zu den wichtigsten historischen Prozessen des 20. Jahrhunderts. Die Dekolonisierung veränderte das Gesicht der Welt, das Denken der Menschen und den Charakter der internationalen Politik. Marc Frey rückt die Haltung der amerikanischen Politik gegenüber der Dekolonisierung in Südostasien in den Mittelpunkt. So macht er die Weltbilder der amerikanischen Entscheidungsträger kenntlich und ihre Sicht auf die Menschen und Gesellschaften Südostasiens. Alle zentralen Felder amerikanischer Außenpolitik spielen hier mit hinein: Diplomatie, Entwicklungspolitik, geheimdienstliche Operationen, Kulturdiplomatie. Deutlich wird zugleich, wie die Zukunftsvisionen und Herrschaftsvorstellungen der europäischen Kolonialmächte mit den Emanzipationsbestrebungen der südostasiatischen Nationalismen kontrastierten.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2007
Band 16 in dieser Reihe
Am Beispiel Tanzanias stellt Andreas Eckert jene Afrikaner in den Mittelpunkt, die zunächst Funktionen im kolonialen Staatsapparat ausübten und dann - mit der Unabhängigkeit - das Erbe der europäischen Kolonialherren an der Spitze des Staates antraten. Die afrikanischen Verwaltungsmitarbeiter nahmen in der kolonialen Ordnung eine zentrale Rolle ein und agierten als Mittler und Übersetzer zwischen Kolonisierenden und Kolonisierten. Diese Position eröffnete ihnen neue Handlungsspielräume und Möglichkeiten, die weit über das hinausgingen, was die kolonialen Organigramme ihnen als Tätigkeitsfelder zuwiesen. Vor dem Hintergrund ihrer enorm heterogenen Erfahrungen, Verhaltensweisen und Handlungsspielräume schreibt der Autor eine politische Geschichte Tanzanias über einen Zeitraum von rund fünfzig Jahren.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2005
Band 15 in dieser Reihe
Auch die zwanziger Jahre kannten bereits europäische Einigungsanstrengungen auf deutsch-französischer Basis. Insbesondere auf der Ebene nichtstaatlicher Organisationen entwickelte sich ein enges Netz transnationaler Elitenbeziehungen - gepflegt, aber auch heftig diskutiert in den bürgerlich-aristokratischen Intellektuellenkreisen der Nachkriegszeit.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2003
Band 14 in dieser Reihe
Bis zum Februar 1973 waren die bilateralen Beziehungen zwischen Großbritannien und der DDR außergewöhnlich: Aus offizieller, britischer Sicht existierte die DDR nämlich nicht. Konsequenter Weise verweigerte Großbritannien diplomatische Beziehungen oder politische Kontakte auf offizieller Ebene, eine Haltung, die von den meisten westlichen und blockfreien Staaten übernommen und bis Ende der 1960er Jahre beibehalten wurde. Die DDR musste deshalb auf andere Ebenen der zwischenstaatlichen Beziehungen ausweichen. Die Studie verwendet erstmals eine große Masse bislang unbekannter DDR-Quellen, insbesondere aus dem ZK der SED und dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten. Als Darstellung eines "Sonderfalls deutsch-britischer Geschichte" bietet sie Einblicke in die Komplexität eines speziellen Verhältnisses über den "eisernen Vorhang" hinweg.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2003
Band 13 in dieser Reihe
Seit 1906 forderte die Führung der k.u.k. Armee immer wieder, auf Krieg als Mittel zur Stabilisierung der Großmachtposition Österreich-Ungarns zurückzugreifen. Dabei verfügte das Habsburgerreich gar nicht über die militärischen Ressourcen für einen Kampf an mehreren Fronten: Die politischen Strukturen der Doppelmonarchie verhinderten eine massive Aufrüstung und die militärischen Absprachen mit Deutschland und Italien boten keinen Ersatz für mangelnde eigene Schlagkraft. Der Wiener Generalstab setzte dennoch auf umfassende Operationsplanungen und die rigorose Ausrichtung des Friedensalltags der Armee auf den Kriegsfall. In den Krisen ab 1908 bestimmten daher auch keineswegs nur die Versatzstücke zeitgenössischer Weltanschauungsangebote oder konkrete Gruppeninteressen das Handeln der Militärelite; genauso wichtig waren die durch den "Krieg im Frieden" geprägten Denkmuster.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2002
Band 12 in dieser Reihe
Die Jahre vor dem Ersten Weltkrieg wurden bisher vor allem als eine Reihe von schweren internationalen Krisen begriffen. Indem die Arbeit erstmals die zahlreichen Entspannungsbemühungen seit 1911 als Gesamtphänomen untersucht und dabei die Deutungen der zeitgenössischen Akteure zum Ausgangspunkt macht, wird dieses Bild entscheidend ergänzt. 1914 konnten die zurückliegenden Jahre nicht nur als Phase starker Spannungen, sondern auch als eine "Ära der Entspannung" erscheinen. Erst die Verbindung von Spannung und Entspannung lässt uns die Mechanismen des internationalen Systems vor und in der Julikrise wirklich verstehen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 11 in dieser Reihe
In Varianten des informellen Imperialismus, wie sie nach der Jahrhundertwende in bzw. gegenüber Siam und China entstanden, zeigen sich bereits Ansätze des heutigen liberalen marktwirtschaftlichen Entwicklungsdenkens. Petersson untersucht, welche Politik Großbritannien, Frankreich und das Deutsche Reich bei Modernisierungsfragen in Siam und China verfolgten.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 10 in dieser Reihe
Internationale Geschichte ist eine Disziplin in der Erneuerung. Über die Beziehungen zwischen Staaten und Gesellschaften hinaus treten zunehmend die innenpolitischen, gesellschaftlichen und kulturellen Bedingungen von Außenpolitik ins Blickfeld, ebenso die außenpolitischen Entscheidungsprozesse, die Geschichte des internationalen Systems und seiner Wandlungen, transnationale Bewegungen und Beziehungen und die wechselseitige Durchdringung von Kulturen. International ausgewiesene Historiker bieten in diesem Themenband eine Bilanz der Methodendiskussion zur Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen und erschließen neue Dimensionen der Internationalen Geschichte.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 9 in dieser Reihe
Im ausgehenden 19. Jahrhundert fand eine Verdichtung grenzübergreifender, nichtstaatlicher Kontakte bisher unbekannten Ausmaßes statt. Die Staaten der westlichen Welt zelebrierten die entstehende Moderne mit der Gründung internationaler Organisationen und der Veranstaltung von Weltausstellungen, mit immer zahlreicheren Konferenzen und Kongressen. Am Beispiel dreier Staaten, die an der Peripherie des europäischen Großmächtesystems existierten, wird nachgewiesen, daß die neuen grenzübergreifenden Netzwerke neben der konventionellen Diplomatie als Hintertüren zur Macht genutzt werden konnten.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 2000
Band 8 in dieser Reihe
Die 1897 vom Deutschen Reich in einem Handstreich besetzte Kolonie Kiautschou in China entwickelte sich zu einem Ort des Kontaktes, des Zusammenstoßes und des erzwungenen Zusammenlebens zwischen sozialen Gruppen zweier verschiedener Gesellschaften. Die komplexen Interaktionen zwischen verschiedenen deutschen und chinesischen sozialen Gruppen in Kiautschou sind Gegenstand der vorliegenden Arbeit. Das vorliegende Buch ist die erste systematische Studie zur Kolonie Kiautschou in deutscher Sprache.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 7 in dieser Reihe
Das erste Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg stellt eine Phase dar, in der die Sonderbeziehungen zwischen Großbritannien und den USA in vielerlei Hinsicht vor neuen Herausforderungen und Belastungsproben standen. Die Studie untersucht die facettenreiche "special relationship" in der Hochphase des Kalten Krieges und fragt danach, inwieweit die USA in der Asien- und Fernostpolitik in der Lage waren, die Ziele und Positionen der eigenen Gobalplanung gegenüber den konkurrierenden britischen Interessen durchzusetzen. Es zeigt sich, daß der Machtverlust, den Großbritannien in wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht durch den Zweiten Weltkrieg erlitten hatte, nicht mit einem Einflußverlust in der internationalen Politik gleichgesetzt werden darf.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 6 in dieser Reihe
Die Reform der Agrarpolitik gehört heute zu den schwierigsten Aufgaben der Europäischen Union. In dieser geschichtswissenschaftlichen Studie werden die Ursprünge der gemeinsamen europäischen Agrarpolitik zwischen 1950 und 1957 auf der Basis bislang unveröffentlichter deutscher, französischer, niederländischer und italienischer Quellen analysiert. Der Autor tritt dem gängigen Vorurteil entgegen, die gemeinsame Agrarpolitik sei als Kompromiß zwischen französischen Agrar- und deutschen Industrieinteressen entstanden. Er weist nach, daß die Ursprünge der gemeinsamen europäischen Landwirtschaftspolitik im Spannungsfeld von sozioökonomischem Wandel, Kaltem Krieg und innenpolitischen Interessenkonflikten der EWG-Gründungsmitglieder liegen.
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1998
Band 5 in dieser Reihe

In der vorliegenden Studie wird der Versuch unternommen, Interdependenzen aufzuzeigen, innerstaatliche und zwischenstaatliche Entwicklungen zu skizzieren und ihre Einflüsse auf die Gestaltung der Außenbeziehungen mehrerer Staaten herauszuarbeiten. Politische, strategische und wirtschaftliche Faktoren werden aufeinander bezogen und im Kontext von Ursache und Wirkung politischer EntScheidungsprozesse interpretiert.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1997
Band 4 in dieser Reihe

Dieses Buch beschäftigt sich mit dem Anteil Großbritanniens an den Veränderungen im europäischen Staatensystem vom Ende des Krimkrieges bis zur Gründung des deutschen Kaiserreichs, wobei theoretisch wie methodisch von der politischen Ökonomie ausgegangen wird und auf dieser Grundlage erstmals die ökonomischen Faktoren für die europäische Politik in der Mitte des 19. Jahrhunderts analysiert werden.

Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1999
Band 3 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1996
Band 2 in dieser Reihe
Buch Erfordert eine Authentifizierung Nicht lizenziert Lizenziert 1996
Band 1 in dieser Reihe
Heruntergeladen am 14.11.2025 von https://www.degruyterbrill.com/serial/sig-b/html
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